Bild: Kremlin.ru, Kim Jong-un (2019-04-25), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Nachdem das nordkoreanische Militär im Dezember des vergangenen Jahres bereits mit Raketentests auf sich aufmerksam machten, ziehen jetzt die USA und Südkorea nach. Die beiden Länder bereiten sich in den kommenden Wochen mit Manövern und Planspielen auf mögliche Angriffe des totalitären Regimes vor.

In der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester 2022 wurden von Südkorea mehrere Raketentests gemeldet, die das Nachbarland im Norden wohl auch entgegen der UNO-Resolutionen durchgeführt hat. Nun droht das eh schon zerrüttete Verhältnis zwischen dem Westen und Nordkorea weiter zu eskalieren.

Neue Interkontinentalrakete bei Militärparade vorgestellt

Zum 75-jährigen Bestehen des Staates hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Anfang Februar diesen Jahres in der Hauptstadt Pjöngjang eine Militärparade abhalten lassen. Auf dieser wurde möglicherweise auch eine neue ballistische Interkontinentalrakete vorgestellt, die festen Brennstoff enthält.

Die Sanktionen der Vereinten Nationen sehen vor, dass Nordkorea keine Atomwaffen und ballistischen Raketen besitzen darf, die vergangenen Tests und Nachrichten aus den Nachbarländern sprechen eine andere Sprache. Auch die japanische Regierung meldete sich nach den vergangenen Raketentests Nordkoreas zu Wort. „Nordkorea hat in diesem Jahr wiederholt in einer beispiellosen Frequenz Raketen abgefeuert und eskaliert die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel signifikant“, so der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada.

Bereits im Februar Vorwürfe aus Nordkorea

Wie die tagesschau bereits Anfang Februar berichtete, wollen Südkorea und die USA ihre militärische Zusammenarbeit aufgrund dieser Vorkommnisse verstärken. Der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin war Nordkorea „eine Reihe von beispiellosen Provokationen“ vor. Ziel der Zusammenarbeit sei es, den Informationsaustausch sowie die gemeinsamen Planungen und Konsultationen zu verstärken. Amerika wird auch wie 2022 schon wieder strategische Waffensysteme und Kampfjets nach Südkorea liefern.

Ein Sprecher Nordkoreas warf den USA damals schon vor, eine feindselige Politik zu betreiben sowie die Situation auf der koreanischen Halbinsel an eine „extreme rote Linie“ gebracht zu haben. Zudem kritisierte der Sprecher den amerikanischen Verteidigungsminister Austin und sprach davon, „die härteste Reaktion“ gemäß dem Prinzip „Atomwaffen gegen Atomwaffen und totale Konfrontation gegen totale Konfrontation zu zeigen.

Pjöngjang reagiert auf geplante Manöver

Laut dem SPIEGEL haben sich die USA und Südkorea nun auf gemeinsame Manöver geeinigt, die im Extremfall im Zuge eines Atomangriffes seitens Nordkoreas anzuwenden sind. Die totalitären Atommacht Nordkorea droht nun mit harten Gegenmaßnahmen. Das Außenministerium warf den beiden Staaten vor, einen „Aggressionskrieg“ vorzubereiten. Ein Ministeriumssprecher gab zudem an, falls die Manöver wie geplant stattfinden werden, käme es zu „beispiellos ständigen und starken Gegenaktionen.“

Das Verteidigungsministerium in Seoul gab folgendes bekannt: „Mit dem Fokus auf die Nuklearbedrohungen Nordkoreas werden beide Seiten eingehende Diskussionen über verschiedene Wege führen, um die erweitere Abschreckung der USA zu stärken.“ Beide Länder einigten sich im November auf jährliche Planspiele. Das Nächste soll im März in Südkorea stattfinden.

Bild: Kremlin.ru, Kim Jong-un (2019-04-25), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)