Bild: kremlin.ru, Putin-Xi press conference (2023), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Trotz vorgegebener Neutralität enthüllt: China unterstützt Russland heimlich mit Waffen im Ukraine-Konflikt.

Der britische Telegraph berichtete kürzlich, dass China trotz seiner behaupteten Neutralität im Ukrainekonflikt Russland mit bedeutenden Waffenlieferungen unterstützt. Russische Unternehmen, einschließlich solcher, die sanktioniert wurden, sollen seit Beginn von Russlands umfassender Invasion in der Ukraine im ersten Quartal dieses Jahres zahlreiche Lieferungen aus China erhalten haben. Dies geschieht, obwohl sich China selbst als bedeutenden Friedensvermittler im Konflikt positionieren möchte.

Laut den Recherchen des Telegraph würden chinesische Unternehmen Russland mit einer breiten Palette militärischer Güter versorgen. Interessant dabei: Viele der exportierten Güter könnten auch für zivile Zwecke genutzt werden. Sie werden als sogenannte „Dual-Use-Güter“ bezeichnet, was es China ermöglicht, internationale Sanktionen zu umgehen. Dies wiederum könnte Moskau helfen, den Druck der Sanktionen zu überstehen und die Absichten des Westens, die russische Wirtschaft zu schwächen, zu untergraben.

Drohnen und Hubschrauber aus China

Ein Beispiel aus der Untersuchung des Telegraph zeigt die Lieferung von 1.000 Drohnen an Russland durch ein chinesisches Unternehmen namens Shantou Honghu Plastics, das sich als Großhändler für Kinderspielzeug bezeichnet. Diese Drohnen wurden an eine russische Firma namens Samson geschickt, die scheinbar nur ein minimales Kapital besitzt und sich ebenfalls als Spielzeug-Großhändler ausgibt. Kurz nach Kriegsbeginn lieferten andere chinesische Firmen Hubschrauber und optische Visiere an Russland, was den Verdacht verstärkt, dass der Handel zwischen beiden Ländern nicht rein zivilen Charakter hat.

Darüber hinaus ergaben Recherchen des Telegraph, dass Russland vermehrt Rohstoffe und Komponenten aus China importiert, die für die Rüstungsproduktion essentiell sind. Dabei sei zu beachten, dass Chinas Exporte von Turbojets und Raketennavigationssystemen auch über Drittländer wie Indien und Costa Rica verschifft wurden, bevor sie nach Russland weitergeleitet wurden – offenbar eine Strategie, um Sanktionen zu umgehen.

China gibt sich weiterhin neutral

Trotz dieser engen wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland gibt sich China weiterhin als neutral im Ukrainekonflikt. Peking beteiligte sich zwar an Friedensgesprächen, weigert sich jedoch, den russischen Einmarsch in die Ukraine als „Invasion“ zu bezeichnen. Die von China ausgegebenen Friedenserklärungen bieten zudem keine konkreten Lösungsvorschläge zur Beendigung des Krieges.

Die Recherchen des Telegraph basieren auf Analysen von Daten des Observatory of Economic Complexity (OEC) und der Open-Source-Forschungsorganisation Molfar. Die beteiligten Unternehmen haben bisher nicht auf Anfragen des Telegraph reagiert oder waren nicht erreichbar.

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