Katar als Ausweg?

Durch den Angriffskrieg auf die Ukraine muss sich die Bundesregierung nach neuen Partnern für Öl und Gas umschauen, um im Falle eines Lieferstopps ausreichend versorgt zu sein.

Zwar konnte sich die deutsche Regierung, im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten, angesichts der starken Abhängigkeit von Russland bisher nicht zu einem Energie-Embargo durchringen, doch die Suche nach Alternativen läuft auf Hochtouren.

So vermeldete Wirtschaftsminister Robert Habeck in den vergangenen Tagen erste Fortschritte. Gespräche mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, seien positiv verlaufen. Man vereinbarte eine langfristige Energiepartnerschaft. Dennoch sei eine Unabhängigkeit von russischem Gas noch nicht absehbar, so Habeck. Denn wie die Partnerschaft mit Katar im Detail aussehen soll, ist noch nicht klar.

Wichtig sei für Katar eine langfristige Strategie Deutschlands. „Sie wollen eben nicht nur Lückenbüßer sein für eine verfehlte Energiepolitik in der Vergangenheit“, so Habeck. Trotz aller Bemühungen bräuchte die Bundesregierung mehr Zeit, denn „die strategischen Fehler der letzten Jahrzehnte lassen sich nicht innerhalb von drei Wochen ungeschehen machen“.  

Und noch eine Problematik begleitet die Verhandlungen: Die Menschenrechtslage in Katar steht seit Jahren immer wieder in der Kritik. Und das nicht zuletzt aufgrund der WM 2022, zu deren Vorbereitungen Arbeitsmigranten eigesetzt werden, welche auf den Baustellen unter menschenunwürdigen Bedingungen, für einen Hungerlohn arbeiten.