Bild: US Department of Labor, L-22-04-01-B-213 (51975908363), CC BY 2.0, , via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz haben sich am Samstag Chinas oberster Außenpolitiker Wang Yi und der US-Außenminister Antony Blinken getroffen, wie die US-Delegation bestätigte. Dies war das erste Mal, dass die beiden Spitzendiplomaten seit dem Vorfall mit dem chinesischen Überwachungsballon vor etwa zwei Wochen vor der US-Ostküste aufeinandertrafen.

Laut einem Interview mit NBC, das nach dem Treffen geführt wurde, gab der US-Außenminister Antony Blinken bekannt, dass Wang Yi sich während des Treffens nicht für den Flug des chinesischen Überwachungsballons durch den amerikanischen Luftraum entschuldigt habe. Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums erklärte gegenüber Reuters, dass Blinken während des gesamten Treffens „sehr direkt und offen“ war. Er habe Wang gegenüber betont, dass die Verletzung der US-Souveränität durch den Spionageballon Pekings niemals wieder vorkommen dürfe.

China beschuldigt USA der exzessiven Gewaltanwendung nach Ballon-Vorfall

Nach dem Vorfall mit dem chinesischen Überwachungsballon vor etwa zwei Wochen warf China den USA vor, exzessive Gewalt angewendet zu haben. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass Wang während des Treffens mit Blinken „Chinas harte Haltung in dem sogenannten Luftschiff-Vorfall klargemacht“ habe.

Wang forderte die USA auf, ihren Kurs zu ändern und den Schaden anzuerkennen und zu reparieren, den ihre exzessive Gewaltanwendung den US-chinesischen Beziehungen zugefügt habe.

Bereits vor dem Treffen mit Blinken hatte Wang Yi die USA wegen des Abschusses des Überwachungsballons scharf kritisiert. Wang bezeichnete den Vorfall als „absurd und hysterisch“ und als „hundertprozentigen Missbrauch der Anwendung von Gewalt“, der gegen internationale Regeln verstoße. Dies geht aus einer offiziellen englischen Übersetzung seiner Rede auf der Konferenz hervor.

Der Flug des chinesischen Überwachungsballons über US-Territorium hatte schwerwiegende Konsequenzen für die US-chinesischen Beziehungen. Der US-Außenminister Antony Blinken sah sich gezwungen, seinen geplanten Besuch in Peking zu verschieben, der vom 5. bis 6. Februar stattfinden sollte. Es wäre der erste Besuch eines US-Außenministers in China seit fünf Jahren gewesen und wurde von beiden Seiten als Chance gesehen, die zunehmend angespannten Beziehungen zu stabilisieren.

Im Interview mit NBC News erklärte Blinken, dass er vorerst keine neue Reise nach China geplant habe.

Bild: US Department of Labor, L-22-04-01-B-213 (51975908363), CC BY 2.0, , via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)