Bild: Sven Mandel, Cem Özdemir - 2017255191154 2017-09-12 Cem Session - Cem Özdemir in Mannheim - Sven - 1D X MK II - 043 - AK8I6625, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Bundesernährungsminister Cem Özdemir hat einen Beschluss veröffentlicht, der weitreichende Einschränkungen für Kinder-Werbung zu ungesunden Lebensmitteln vorsieht. Seitens des Koalitionspartners FDP hagelt es nun Kritik zu diesem Bestreben.

Nicht nur die FDP kritisierte die geplanten Einschränkungen, die Pläne als Ganzes werden beispielsweise von der Süddeutschen Zeitung als widersprüchlich angesehen.

Özdemir mit Vorstoß bei Werbe-Verbot

Die geplante Reform des Grünen-Politikers sieht vor, Kinder unter 14 Jahren besser vor „Zuckerbomben“ zu schützen. Er will Werbung für Fast Food, Snacks oder Süßigkeiten verbieten, die als Zielgruppe Kinder vorsieht. Sein Gesetzesentwurf bedarf allerdings noch die Abstimmung mit den anderen Bundesländern, Ressorts sowie den Koalitionspartnern.

Özdemir selbst sagte zu dem Vorstoß: „Wir machen kein allgemeines Werbeverbot. Und schon gar nicht verbieten wir irgendwelche Lebensmittel.“ Gesundheitsminister Karl Lauterbach begrüßte den Vorstoß des Ernährungsministers und äußerte sich auf Twitter wie folgt: „Kinderwerbung für ungesunde Lebensmittel sollte verboten werden. Ich stimme Cem Özdemir in diesem Punkt klar zu. Oft beginnt chronische Krankheit in der Kindheit, und ungesunde Ernährung ist häufig erst der Anfang. Kinder müssen geschützt werden.“

Koalitionspartner FDP bemängelt Vorschlag

FDP-Fraktionsvorsitzende Carina Konrad sagte in der WELT: „Pauschale Verbote von Werbung, die die Kinder regelrecht abschirmen sollen, übergehen die wahren Kernprobleme von ungesunder Ernährung und sind nur maximal die zweitbeste Lösung. Für eine solche Politik gibt es keine Mehrheit.“

„Bei der Einstufung von Lebensmitteln in gesund und ungesund sind die WHO-Grenzwerte aus gutem Grunde in der Praxis nicht umsetzbar und haben deshalb nicht den Weg in den Koalitionsvertrag gefunden. Diese erweisen sich nämlich als weltfremd, denn so dürfte noch nicht mal mehr ein Glas Milch, ein frisches Rosinenbrötchen oder bestimmte Obstsäfte beworben werden“, gab Konrad weiter an. Stattdessen fordere sie mehr Ernährungscoaches an Schulen sowie Seminare zur Medienkompetenz.

Bild: Sven Mandel, Cem Özdemir – 2017255191154 2017-09-12 Cem Session – Cem Özdemir in Mannheim – Sven – 1D X MK II – 043 – AK8I6625, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)