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Wie spiegel.de berichtete, hat ein Gericht in der Republik Moldau den Unternehmer Ilan Shor zu 15 Jahren Haft verurteilt. Der Oligarch gilt als Drahtzieher prorussischer Proteste.

Shor floh 2019 nach Israel und wurde von einem Berufungsgericht in Abwesenheit für den „Diebstahl des Jahrhunderts“ verurteilt. Ihm wird vorgeworfen. dass er sich eine Milliarde Dollar von öffentlichen Banken erschwindelt hat, dies entspricht rund zwölf Prozent des moldauischen Bruttoinlandsproduktes. Shor wurde bereits 2017 für Geldwäsche, Betrug und Vertrauensmissbrauch zu siebeneinhalb Jahren verurteilt, diese Strafe wurde nun verdoppelt. Die für Korruption zuständige Chefanklägerin Veronica Dragalin sagte: „Das Urteil wird uns in den Forderungen weiterhelfen, dass er ausgeliefert wird.“ Shor bezeichnete das Urteil als „illegal“ und kündigte auf Facebook an, es nicht respektieren zu wollen.

Shor wollte Beitritt zur EU sabotieren

Der 26-jährige Oligarch ist in Moldau Vorsitzende einer politischen Partei, welche seit Monaten Straßenproteste gegen die Regierung des Landes organisiert. Diese wünscht sich eine engere Anbindung Moldaus an die EU, Shor jedoch will eine prorussische Stimmung im Land erzeugen. Wie die Behörden in Chişinặu angeben, sind die Demonstranten Teil einer russischen Kampagne, die amtierende Regierung abzusetzen und mit einer kremlfreundlichen Führung zu ersetzen. Die moldauische Präsidentin Maia Sandu sieht in der Urteilssprechung einen Weg, dass eines der korruptesten Länder Europas „ihre Legitimität wiedererlangen“ kann. Im Oktober haben die USA Sanktionen gegen Shor und andere Moldauer wegen Korruption oder mutmaßlicher Zusammenarbeit mit Russland zur Unterminierung der Demokratie im Land erlassen. Wie das Finanzministerium angibt, habe Shor mit Russland zusammengearbeitet, um Moldaus Beitritt zur EU zu sabotieren.

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