Bild: President.gov.ua, Робоча поїздка Президента України на Запоріжжя 70, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Ein führender russischer Offizier, der letzte Woche von ukrainischen Truppen in eine Falle gelockt und gefangen genommen wurde, soll Informationen über russische Stellungen in der Cherson-Region preisgegeben haben.

Ein Video, veröffentlicht auf einem Telegram-Kanal, der mit der russischen Gruppe Wagner in Verbindung steht, zeigt Major Tomov, den Kommandeur des 1822. Bataillons. In dem Video beugt er sich über eine Karte und erhält Anweisungen, russische Positionen zu markieren, was er daraufhin ausführt. Laut Bericht der „Bild“-Zeitung handelt es sich bei der auf der Karte gezeigten Region um das Südufer des Dnipro und den Ort Kosatschi Laheri. Die genaue Verlässlichkeit der Enthüllung von Stellungen durch Major Tomov lässt sich unabhängig nur schwer bestätigen.

Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer äußert sich zu diesem Vorfall gegenüber ntv.de: „Die Aussagen von Kriegsgefangenen müssen im Kontext betrachtet werden, da sie möglicherweise unter Zwang und Angst gemacht wurden.“ Dies wirft Fragen darüber auf, ob alles, was der Major während der Vernehmung gesagt hat, wahrheitsgemäß ist und ob die Karte tatsächlich die russischen Positionen zeigt. Reisner neigt dazu, zu glauben, dass dies mit hoher Wahrscheinlichkeit der Fall ist. Dennoch weist er darauf hin, dass ein Aspekt suspekt ist: Es gibt keine Aufzeichnung aus einer unabhängigen ukrainischen Quelle. „Obwohl das Video von den Ukrainern verbreitet wird, gibt es noch keine Folgeaufnahmen. Es wurde jedoch angekündigt, dass weitere Videos mit dem Major veröffentlicht werden sollen“, so Reisner.

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