Bild: Frans van Heerden, CC0, via pexels (keine Änderungen vorgenommen)

Vor rund einem Jahr wurde beschlossen, dass Russland und Belarus nicht mehr an internationalen sportlichen Wettkämpfen teilnehmen dürfen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) plant nun möglicherweise, diese Entscheidung zu revidieren und Russen und Belarussen wieder für internationale Wettkämpfe und damit auch für die Olympischen Spiele in Frankreich zuzulassen.

Am Dienstag trifft sich das IOC-Exekutivkomitee in Lausanne und will dort über eine Empfehlung abstimmen, Russen und Belarussen wieder für internationale Wettkämpfe zuzulassen. Wie zdf.de berichtet, mehren sich die Stimmen, die einen dauerhaften Ausschluss von Russen und Belarussen auf Grund von Entscheidungen der Politiker ihrer Herkunftsländer für Diskriminierung halten. Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, gab zuletzt an, man solle den Sport nicht als eine „politische Waffe“, sondern als „verbindende Kraft“ sehen.

DOSB ist gegen Startrecht

Thomas Weikert, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes ist gegen das Startrecht: „Wir wollen nicht, dass sie wieder starten dürfen. Sport ist nicht unpolitisch, auch wenn anderes behauptet wird. Wir sehen immer wieder, dass Sport durchaus für politische Zwecke eingesetzt wird.“ Auch in Bezug auf den Doping-Skandal russischer Athleten 2014 sagte Weikert: „In Russland ist das in besonderem Maße der Fall. Das flächendeckende System des Staats-Dopings hat ja gezeigt, wie sehr die politische Führung auf sportliche Erfolge dringt. Deshalb befürchten wir, dass die Teilnahme russischer Athleten an den Spielen in Paris zu Propaganda-Zwecken missbraucht werden würde. Dies zu verhindern, muss bei einer Zulassung oberstes Ziel sein.“

Die Empfehlung des IOC wird für die internationalen Verbände nicht verpflichtend sein. Der Leichtathletik-Weltverband hat erst vor kurzem klar gestellt, dass er bei seiner Ausschluss-Entscheidung bleiben wird. Die Ukraine droht mit einem Boykott der Sommerspiele, sollte Russland und Belarus wieder Athleten abstellen dürfen. „Dazu darf es nicht kommen“, sagt Weikert: „Wir wollen ein starkes ukrainisches Team in Paris sehen.“

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