Bild: President.gov.ua, President of Ukraine Volodymyr Zelenskyy in Kyiv during the Russo-Ukrainian War 2CC BY 4.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Das Patriot-Luftabwehrsystem hat bisher Kiew erfolgreich vor den massiven Luftangriffen aus Russland geschützt und soll sogar in der Lage gewesen sein, die Kinschal-Rakete abzufangen. Nun soll eines der Patriot-Systeme beschädigt worden sein. Militärexperte Reisner erklärt auf ntv.de, warum es dennoch keinen Grund zur Sorge gibt.

In der Nacht von Montag auf Dienstag erfolgten umfangreiche Luftangriffe Russlands auf verschiedene Gebiete in der Ukraine. Berichten der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurden insgesamt 18 Raketen abgefeuert, von denen die meisten in Richtung Kiew flogen. Unter ihnen sollen sich laut ukrainischen Angaben auch sechs „unbesiegbare“ Kinschal-Raketen befunden haben. Es wurde jedoch gemeldet, dass alle 18 Raketen erfolgreich abgefangen wurden, dank des US-Patriot-Luftabwehrsystems und der deutschen IRIS-T. „Die Ukraine verfügt derzeit über zwei Patriot-Luftabwehrsysteme, von denen eines von den USA und das andere gemeinsam von Deutschland und den Niederlanden gespendet wurde“, sagt Markus Reisner, Oberst des österreichischen Bundesheers.

Die Verteidigungswaffe ist ein mobiles System, das normalerweise ein leistungsstarkes Radar, eine Kontrollstation, einen Stromgenerator, Startstationen und andere unterstützende Fahrzeuge umfasst. Laut Reisner hat das Radar eine Reichweite von etwa 150 Kilometern, die sich durch die Kombination mit anderen Radarsystemen noch erhöhen kann. Auf der Website der Bundeswehr wird das Patriot-System als „schneller als der Schall“ beschrieben. Es ist in der Lage, feindliche Raketen bereits aus großer Entfernung zu erkennen und schnell auf Angriffe zu reagieren. Gleichzeitig ist das System so konzipiert, dass es nicht sofort funktionsunfähig wird, wenn es einem einzigen Angriff ausgesetzt ist. Der Patriot besteht aus verschiedenen Modulen, die eine Batterie bilden, und beinhaltet einen Kommandoposten, ein Radar und Abschussvorrichtungen, von denen bis zu acht Einheiten vorhanden sein können. Diese sind idealerweise weit voneinander entfernt positioniert. Daher kann das Patriot-System auch dann weiterhin handlungsfähig bleiben, wenn eine der Abschussvorrichtungen zerstört wird, erklärt Reisner.

Die Zerstörung der Radareinrichtung, der Stromversorgung und der Kommunikation wäre jedoch problematisch, so der Militärexperte. Nach ersten Informationen scheint dies jedoch nicht der Fall zu sein. Laut zwei US-Beamten, die anonym bleiben möchten, wurde der Patriot nicht zerstört und es besteht keine Notwendigkeit, es aus der Ukraine abzuziehen, wie sie der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten. Auch der Sprecher der Streitkräfte, Juri Ignat, betonte, dass es keinen Grund zur Sorge um das Schicksal des Patriot-Systems gebe. Es sei unmöglich, es mit der russischen „Dolch“-Rakete, also der Kinschal, zu zerstören.

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