Olaf Kosinsky, 2019-09-10 SPD Regionalkonferenz Karl Lauterbach by OlafKosinsky MG 2436, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollte vor einigen Monaten Opfer einer Entführung durch mutmaßlicher Reichsbürger werden. Im Mai startet das Verfahren gegen die Gruppe. Der SPD-Politiker sprach über die Sicherheitsvorkehrungen, die während seiner Zeit als Minister noch verstärkt wurden.

In einem Interview mit zeit.de äußerte sich Lauterbach über den geplanten Anschlag: „Die gesamte Geschichte atmet, dass die mutmaßlichen Täter ihre eigenen Möglichkeiten dramatisch überschätzen. Es ist abwegig zu glauben, eine Regierung könnte stürzen, nur weil einer ihrer Minister erschossen wird. Aber das ist der Grund, weshalb ich sie für besonders gefährlich halte. Solchen Leuten ist zuzutrauen, dass sie es versuchen. Ich habe mehrfach darüber nachgedacht, wie sich so etwas abspielen würde. Das Kidnapping zum Beispiel. Wo würde das stattfinden? Wie würden die Personenschützer reagieren?“ Zudem gab der SPD-Politiker an, über die „höchste Sicherheitsstufe überhaupt“ zu verfügen und über eine „sogenannte besondere Sicherheitslage informiert“ worden zu sein.

Lauterbach zeigt sich besorgt über Bevölkerung

Zudem äußerte sich Lauterbach auch über neue Bedrohungen, denen er ausgesetzt ist, seit er einen Ministerposten in Deutschland innehat: „Wenn man mir vor zehn oder 15 Jahren gesagt hätte, dass ich mich mit Reichsbürgern herumschlagen muss, es zur Debatte steht, ob wir erschossen oder gekidnappt werden – dann hätte ich das für undenkbar gehalten.“ Lauterbach gab im Interview zu verstehen, dass er sich Sorgen über „die gesunkene Bereitschaft der Bevölkerung“ mache, „Wissenschaft und Behörden in der Gefahrenanalyse zu glauben – trotz der relativ erfolgreichen Bekämpfung der Pandemie. Das ist eine Katastrophe. Wissenschaft wird zunehmend als Waffe der Politik gesehen.“

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Olaf Kosinsky, 2019-09-10 SPD Regionalkonferenz Karl Lauterbach by OlafKosinsky MG 2436, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)