Spätestens durch die Corona-Pandemie sind Essenslieferungen wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells vieler Restaurants – in Deutschland zu Gunsten des Lieferdienstes Lieferando. Im Vergleich zu vor Corona-Zeiten wurden 47% mehr Bestellungen getätigt. In einer eigenen Studie veröffentlichte das Unternehmen nun umfassende Statistiken zum Bestellverhalten im laufenden Jahr. 

Das Modell ist recht simpel: Wenn der Gast nicht ins Restaurant kommt, bringt Lieferando das Essen eben nach Hause. Wahrscheinlich jede*r von uns hat schon einmal Essen nach Hause bestellt. Der typische Kunde bei Lieferando sieht dabei folgedermaßen aus: Er ist 35 Jahre alt, wohnt in einer Stadt und ist Fußball-Fan. Da er an einem regnerischen Sonntag keine Lust hat zu kochen, entscheidet er, sich das Abendessen liefern zu lassen. Mit seiner Lieferando-App bestellt er für sich und seine Partnerin einen Cheeseburger und indisches Butter Chicken. 

Bild: Lieferando

In diesem Szenario verpackt sind eine Reihe von Statistiken aus unzähligen ausgewerteten Bestellungen. 14 Millionen Nutzer zählte Lieferando im Jahr 2021 zu ihren Kund*innen, das sind 27% mehr als im vergangenen Jahr. Über 30.000 Restaurants in mehr als 2.000 Städten kooperieren mit dem Lieferdienst schlechthin in Deutschland. Nach der Gründung im Jahr 2009 hat es Lieferando durch geschickte Akquisitionen ihrer Konkurrenten geschafft, ein Monopol aufzubauen. Und so sieht man eben keine Fahrer mehr von Lieferheld.de und Co., sondern nur noch die auffällig orange gekleideten Fahrradfahrer*innen von Lieferando.  

In ihren ebenfalls orangen Rucksäcken befanden sich, wie auch in den Jahren zuvor, am häufigsten italienische Gerichte. Außer in Berlin belegt die italienische Küche tatsächlich in allen Großstädten Platz eins der beliebtesten Küchenrichtungen. Auf den Plätzen danach folgen die amerikanische und japanische Küche. Platz vier der beliebtesten Küchenrichtungen geht an Chinesisches Essen, Platz 5 an die türkische Küche.   

Bild: Lieferando

TREND VEGETARISMUS 

Die amerikanische Küche konnte dabei in diesem Jahr einen Zuwachs von 19% verbuchen. Andere Küchenrichtungen hingegen konnten noch schneller wachsen, allen voran die nordafrikanische Küche – um ganze 27%. Die Food-Trendforscherin Hanni Rützler führt dies auf die zunehmende Nachfrage nach vegetarischen Gerichten zurück: „Die überwiegend pflanzlich orientierte levantinische und nordafrikanische Küche […] hat das Potential, vegetarische und flexitarische Konsumenten auch jenseits von Veggieburgern zu kulinarischen Alternativen zu inspirieren.“ Der Trend zeigt sich auch in den Bestellzahlen. So wurden im laufenden Jahr 75% mehr vegetarische und vegane Gerichte bestellt. Die häufigsten vegetarischen Gerichte waren dabei Pizza Margherita, Buddha Bowl und die Sushi-Variante Avocado-Maki. Vegane Favoriten waren vor allem Burger und Pommes. Dieses Bestellverhalten zeigt laut Rützler, „dass viele Kund*innen, die ganz oder ab und zu auf Fleisch verzichten wollen, derzeit noch mehrheitlich auf adaptierte „klassische“ Gerichte zurückgreifen“.  

Wenig überraschend bestellen die Deutschen am häufigsten zwischen 18 Uhr und 21 Uhr. 51% nutzen Lieferando demnach für die Beschaffung ihres Abendessens. 26% lassen sich zwischen 15 und 17 Uhr einen Nachmittagssnack liefern, 13% nutzen den Lieferdienst für ein Mittagessen. Die übrigen 10% teilen sich gleichmäßig auf, 5% lassen sich ein Frühstück liefern, 5% einen nächtlichen Snack nach 22 Uhr. 

Neben den Uhrzeiten sind auch bestimmte Tage sehr beliebt für die Essensbestellung. Besonders häufig wird an Sonn- und Feiertagen bestellt oder an speziellen Events. So zählten beispielsweise das Viertelfinale und Finale der Fußball-Europameisterschaft sowie der Valentinstag am 14. Februar zu den beliebtesten 10 Tagen. Am häufigsten bestellt wurde in diesem Jahr am 2. Mai, der Sonntag nach dem Tag der Arbeit. Die Rekordbestellung allerdings ging am 14. April ein: Eine Person bestellte an diesem Tag Pizza für 1.394€.   

Auch wenn es nicht unbedingt eine solch gigantische Bestellung sein wird, kommt auch bei uns wahrscheinlich wieder ein Zeitpunkt, an dem wir keine Lust haben zu kochen oder aus dem Haus zu gehen, es uns aber trotzdem nach Cheeseburger oder Butter Chicken gelüstet. Dann ist es wieder Zeit, Zeit für Lieferando.de.  

Bildquelle: Mika Baumeister von Unsplash; CC0-Lizenz