Bild: Ferran Cornellà, Sahra Wagenknecht, Hannover 2017, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Sahra Wagenknecht hat die Linke unlängst darüber informiert, sich mit einer Parteineugründung unter ihrer Führung zu beschäftigen. Auch ihre Äußerungen zu Russland und zur Migrationspolitik stießen in der Partei in den vergangenen Wochen immer wieder auf Widerstand. Nun hat sich der Vize-Chef der Linken, Martin Schirdewan, zu Wort gemeldet.

Laut der Frankfurter Rundschau bezeichnete der Linken-Politiker in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung Wagenknechts Äußerungen als „hilflose Erpressungsversuche“ gegenüber ihrer eigenen Partei. Die Politikerin hatte am Mittwoch bei welt.de angekündigt, ihre Parteineugründung nicht realisieren zu wollen, sollte sich die Linke „völlig neu aufstellen, mit attraktiven Köpfen an der Parteispitze und einem vernünftigen Kurs.“ Schirdewan entgegnete auf die Äußerungen: „Wir sehen einmal mehr, welch demokratisches Verständnis bei einigen vorherrscht. Bei uns entscheiden Parteitage und nicht Äußerungen in den Medien über eine politische Richtung, auch wenn das für die eine oder den anderen Genossen schwer zu akzeptieren scheint.“

Korte warnt vor Zerfall der Partei

Andere linke Politiker warnen vor einem Zerfall der Partei, falls man sich mit Wagenknecht als einem der bekanntesten Mitglieder nicht auf eine weitere Zusammenarbeit einigen kann. Jan Korte, der scheidende Geschäftsführer, äußerte in einem Interview mit der taz seine Bedenken, dass es bei einem Zerfall der Partei in den nächsten 15 bis 20 Jahren keine relevante linke Partei mehr in diesem Land geben könnte. Zudem gab Korte an, dass man den Wagenknecht-Konflikt aus dem Alltagsgeschäft der Partei herausfiltern müsse: „Das hat obsessive Züge, sowohl auf der einen Seite bei jenen, die sie für Gott halten, aber auch auf der anderen, die sie für den Teufel hält.“

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Bild: Ferran Cornellà, Sahra Wagenknecht, Hannover 2017, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)