Kremlin.ru, Vladimir Putin meeting with government ministers, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Aus geleakten Top-Secret-Dokumenten geht hervor, dass sich die militärische Führung Russlands schon seit geraumer Zeit im Streit befindet. Der russische Geheimdienst wirft dem Militär vor, Todeszahlen zu verschleiern, und Wagner-Chef Prigoschin hat Zwist mit dem Verteidigungsminister.

Wie spiegel.de in Anlehnung an die amerikanische Zeitung The New York Times berichtete, deuten geheime Dokumente aus dem Datenleak darauf hin, dass der Machtkampf in der russischen Führung heftiger sei als bisher angenommen. Der Inlandsgeheimdienst FSB beschuldigt demnach das Militär, im Zusammenhang mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine die Zahl der Opfer auf russischer Seite zu verschleiern. Zudem schrecke das Militär davor zurück, schlechte Nachrichten in der Befehlskette nach oben zu übermitteln. Der FSB wiederum stellt die Zahlen des russischen Verteidigungsministeriums infrage.

Putin als Streitschlichter

Die Dokumente offenbaren zudem, dass sich der Chef der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin sowie Verteidigungsminister Sergej Schoigu über angeblich vom Militär zurückgehaltene Munition für die Söldnertruppe gestritten hätten. Der russische Präsident Wladimir Putin persönlich soll im Februar versucht haben, den Streit zu schlichten. Laut dem Investigativ-Netzwerk Bellingcat wurden einige der Dokumente nachträglich bearbeitet. Die Echtheit wurde noch nicht von unabhängigen Quellen bestätigt. Im Zusammenhang mit dem Leak wurde bereits ein Verdächtiger von US-Behörden in Gewahrsam genommen (wir berichteten).

Kremlin.ru, Vladimir Putin meeting with government ministers, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)