Bild: President.gov.ua, Boris Johnson's visit to Ukraine in occasion of the possible Russian invasion (14), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

In seiner allabendlichen Videoansprache ruft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die westlichen Staaten auf, den russischen Aggressor mit neuen Restriktionen zu belegen.

Vor allem im Hinblick auf die atomare Bedrohung will Selenskyj Taten sehen. Russland besetzt momentan das Atomkraftwerk Saporischschja, welches durch einen Raketenangriff erneut vom Stromnetz abgekappt wurde. Er ist der Ansicht, dass Russland in Atom-Fragen kein verlässlicher Partner mehr sein kann. Laut der Süddeutschen Zeitung sagte der Staatschef: „Das bedeutet, je schneller Russlands Nuklearindustrie Ziel von Sanktionen ist, desto sicherer wird die Welt sein. Einem Terrorstaat kann nicht erlaubt werden, Atomanlagen irgendwo auf der Welt für Terror zu nutzen.“

Russland betreibt zahlreiche nukleare Kraftwerke

Die russischen Truppen greifen seit Monaten vor allem die Energieinfrastruktur der Ukraine an. Am Donnerstag haben Raketenangriffe abermals zu Ausfällen bei der Versorgung mit Strom, Heizung und Wasser geführt, zudem sprach Selenskyj von der Tötung von sechs Menschen. „Es ist nicht einfach in Odessa, im Gebiet Dnipropetrowsk, in Kiew und in Saporischschja. Reparatureinheiten, Ingenieure, lokale Behörden, die zentralen Dienststellen – jeder wird so lange arbeiten, bis die Energieversorgung der Städte und Regionen wiederhergestellt wird“, so der ukrainische Präsident.

„Egal, wie heimtückisch Russlands Handlungen sind, unser Staat und die Menschen werden sich dennoch nicht in Ketten legen lassen. Weder Raketen noch russische Abscheulichkeiten werden dabei helfen“, sagte Selenskyj. Zudem erwähnte er in seiner Videoansprache auch ein Telefonat mit der EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen, welche der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert hatte. Selenskyj forderte in diesem Gespräch auch weitere Sanktionen gegen Russland sowie den Beginn der Beitrittsverhandlungen der Ukraine für die Europäische Union für dieses Jahr.

Bild: President.gov.ua, Boris Johnson’s visit to Ukraine in occasion of the possible Russian invasion (14), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)