Am 10.12.2021 geht der Podcast „Underground of Berlin“ mit der ersten Folge auf Deezer live. In insgesamt zehn Episoden wird der Aufstieg von fünf Profifußballern dokumentiert – aus dem Berliner Problemviertel Wedding in den Profifußball. Spannende Einblicke und Interviews basieren auf der gleichzeitig startenden Doku-Serie auf DAZN. Wir konnten vorab reinhören.

„Sie sind die Bad Boys des deutschen Fußballs: Änis Ben-Hatira, Chinedu Ede, Jerome und Kevin-Prince Boateng, Ashkan Dejagah und Patrick Ebert. Sie lebten den Traum von Erfolg, Kohle, Fame. Doch der große Durchbruch gelingt nicht allen.“

Die Geschichte der sechs Jungs aus Berlin-Wedding gleicht der eines erfolgreichen Drehbuches. Sie alle verbringen ihre Kindheit unter mehr oder weniger schwierigen Umständen. Armut, Drogen und Kriminalität bestimmen das Viertel und damit auch ihr Leben. Doch es gibt einen Ort, an dem sie all das vergessen und sich ihrer Leidenschaft widmen können: Der Fußball-Käfig. Hier gilt weder das Alter, noch die Herkunft, noch das Elternhaus – um sich zu behaupten, braucht es Talent und Durchsetzungsvermögen.

In der ersten Folge „Gewachsen auf Beton“ berichten die sechs Freunde eindrucksvoll von ihrer Kindheit und den Verhältnissen in Wedding, von alkoholabhängigen Eltern, von Schießereien und von ihren Jugendsünden:

„Die Wahrscheinlichkeit, dass man auf die schiefe Bahn gerät, ist natürlich gegeben.“

Wenn die Protagonisten authentisch erzählen, bekommt man schnell den Eindruck, einem Gespräch in einer Shisha-Bar zu lauschen. Während im Hintergrund seichte Hip-Hop-Beats zu hören sind, wirkt es, als schwelgen die Freunde in Erinnerungen an ihre früheren Tage. Sie beantworten keine langweiligen Interview-Fragen, sondern erzählen ihre eigene Geschichte.

Authentisch statt wertend

„Mir persönlich bedeutet die Serie sehr viel, weil das mit Abstand das ehrlichste und authentischste Projekt ist, was ich bislang umgesetzt habe. Vor allem im Vergleich mit früheren Interviews und Dokumentationen“, sagt Änis Ben-Hatira über die Serie. Chinedu Ede fügt hinzu: „Es ist das erste Mal, dass unsere Perspektive auf die gesamte Geschichte erzählt wird. Wir wurden nie gefragt. Es wurde zwar über uns gesprochen, aber selten mit uns und wenn, nur, um uns in eine Schublade zu stecken. Deswegen finde ich die Serie so besonders, weil sie beide Seiten zeigt.“

Kevin-Prince erzählt beispielsweise davon, wie er morgens mit Hunger in die Schule gegangen ist, Chinedu davon, wie man sich auf dem Fußballplatz behaupten musste: „Man fängt an, Fußball zu spielen aufgrund der Liebe zum Ball.“ Und darin haben alle von ihnen großes Talent. So großes, dass sie im Käfig trotz ihres jungen Alters die besten sind und schließlich von einem Trainer der Reinickendorfer Füchse angesprochen werden. Sie erzählen, wie sie ihm erst nicht glaubten, ein echter Trainer zu sein und wie sie dennoch nach kurzer Zeit alle zusammen in einem Team spielen – und zwar nicht mehr im Käfig, sondern auf einem richtigen Fußballplatz.