Bild: International Students’ Committee, Döpfner, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Die Enthüllungen der ZEIT über den Springer-Chef Mathias Döpfner schlagen auch im politischen Deutschland hohe Wellen. Aus den unterschiedlichsten politischen Lagern hagelt es Kritik an den Äußerungen des Konzern-Chefs.

Döpfner hatte sich in den veröffentlichten Kurznachrichten über ostdeutsche Bürger abfällig geäußert:  „Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig“. Der Ostbeauftragte der Bundesrepublik, Carsten Schneider, forderte aufgrund dieser Äußerungen den Rauswurf des Konzern-Chefs: „Herr Döpfner ist nach dieser Veröffentlichung an der Spitze eines Verlages mit dieser publizistischen Macht und mit Blick auf die wichtige Rolle der Medien für unsere Demokratie endgültig nicht mehr tragbar.“ Der SPD-Politiker sagte zum Nachrichtenportal t-online: „Die Gedanken von Herrn Döpfner zeigen nicht nur Verachtung für diese Perspektive und die Menschen, sondern auch für die Demokratie.“

Ramelow wirft BILD Menschenverachtung vor

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagte zum MDR: „Das offenbart eine geistige Haltung, die man jeden Tag in den Blättern spüren kann.“ Zudem bezeichnete der Linken-Politiker die Aussagen Döpfners als „unglaublich“. Ramelow ist der Ansicht, dass Döpfner seine Redakteure manipuliere und jede Form von freiem Journalismus mit Füßen trete. „Hier wird die deutsche Einheit geistig zerstört, indem die Menschen, die die Einheit erkämpft haben, wie Dreck behandelt werden“, sagte der Ministerpräsident und wirft der BILD-Zeitung Menschenverachtung vor. Wolfgang Kubicki, der Fraktionsvize der FDP, hielt die Enthüllungen der ZEIT für „rechtlich grenzwertig und moralisch problematisch“ (wir berichteten). Doch nicht alle aus der FDP-Fraktion unterstützen die Aussagen von Kubicki. Laut tagesspiegel.de bezeichnete der ehemalige sächsische Landeschef Holger Zastrow die angeblichen internen Nachrichten des Springer-Chefs über Ostdeutschland als „peinlich“ und „fatale“ Fehleinschätzung. „Das ist eines Spitzenjournalists unwürdig. Cannabis ist noch nicht freigegeben, oder? Könnten Nebenwirkungen sein“, so Zastrow.

Bild: International Students’ Committee, Döpfner, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)