Bild: Olaf Kosinsky, 2019-04-11 Pressekonferenz der AfD, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)

Immer mehr Wähler und Wählerinnen können sich vorstellen, die AfD zu wählen. Gleichzeitig wächst die Sorge in Deutschland, dass die Rechtsaußen-Partei zu stark wird.

Laut INSA-Meinungstrend hat die AfD ihr Potenzial an potenziellen Wählern erweitert, auch außerhalb ihrer Kernwählerschaft, und steht nun bei elf Prozent (+1). Gleichzeitig ist die Anzahl der Wahlberechtigten, die die AfD auf keinen Fall wählen würden, um vier Punkte auf 54 Prozent gesunken. Das berichtet bild.de. Hermann Binkert, der Leiter des Meinungsforschungsinstituts INSA, stellt fest, dass die AfD im Vergleich zu anderen Parteien bei den Menschen auf starke Ablehnung stößt. Dennoch sei laut Binkert die Anzahl der Menschen, die potenziell die AfD wählen würden, derzeit so hoch wie nie zuvor. Außerdem sei die Zahl der Menschen, die sich grundsätzlich nicht vorstellen können, die AfD zu wählen, niedriger als je zuvor.

Die Ampel-Parteien scheinen bei Themen, die stark emotionalisiert sind, eine Politik zu verfolgen, die viele Menschen in der Bevölkerung ablehnen, so die Einschätzung des Wahlforschers Binkert. Dies führt dazu, dass sie potenzielle Wähler verlieren. Binkert hat bestätigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Politik der Ampel-Parteien in Fragen der Gesellschafts- und Migrationspolitik ablehnt.

Stärken die Grünen die AfD?

Laut der Politikwissenschaftlerin Ursula Münch von der Bundeswehr-Universität München, tragen die Grünen dazu bei, dass die rechtspopulistische Partei gestärkt wird. Insbesondere diejenigen, die die Vorschläge der Grünen als zu extrem oder zu bevormundend empfinden, werden von der AfD angesprochen, erklärte sie gegenüber bild.de. Münch mahnt, dass bei politischen Entscheidungen nicht nur die Positionen der Gegenseite berücksichtigt werden sollten. Sie betont, dass eine zukunftsorientierte Politik nicht nur darauf ausgerichtet sein darf, diejenigen zu beruhigen, die Veränderungen verhindern möchten. Natürlich sollten Gegenpositionen bei Entscheidungen einbezogen werden, aber dies sollte nicht die alleinige Orientierung sein.

Bild: Olaf Kosinsky, 2019-04-11 Pressekonferenz der AfD, CC BY-SA 3.0 DE, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)