Seit Monaten berichtet man in der Ukraine und aus Großbritannien in Form von täglichen Updates des britischen Verteidigungsministeriums von der mutmaßlich niedrigen Moral der russischen Truppen. Als Hauptgründe werden ausbleibende Erfolge, eine knappe Versorgung und eine schlechte Organisation genannt.
+++ US-Oberbefehlshaber: Ukraine-Krieg nur „das Warmlaufen“ +++
Nun hat sich ein russischer Soldat, Alexej Agafonow, zu seinen Erlebnissen gegenüber dem unabhängigen russischen Portal Werstka geäußert. Zusammen mit anderen mobilisierten Soldaten sei er in die Region Svatovo gebracht worden, nur 15 Kilometer von der Front entfernt. In der Nacht vom 1. auf den 2. November musste er dann gemeinsam mit Kameraden direkt an die Front. Dort sollten sie sich eingraben und die Verteidigungslinie halten. Agafonow erzählt:
„Wir wurden in die Schützengräben geworfen. Man sagte uns, wir sollten uns eingraben. Wir hatten drei Schaufeln pro Bataillon, es gab überhaupt keine Versorgung (…). Wir gruben uns ein, so gut wir konnten. Und am Morgen begann der Beschuss (…). Wir wurden einfach niedergeschossen.“ Und weiter: „Als alles begann, rannten die Offiziere sofort weg.“
Insgesamt seien von 570 Männern nur 29 unverletzt geblieben. Nur 41 Soldaten hätten überlebt.
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Bild: Kremlin.ru, Putin and Shoigu (2022-08-15), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)