Bild: Diego González

Professor Phillips O’Brien ist Professor für strategische Studien an der Universität von St. Andrews. In der Sendung Today von BBC Radio 4 analysiert er die aktuelle Lage in der Ukraine.

Seit dem Beginn des russischen Einmarschs in die Ostukraine sind einige Wochen vergangen. O’Brien schätzt die Lage Russlands als suboptimal ein. „Tatsächlich ist sie kaum vorangekommen“, sagt er. „Sie hat bei der Kiew-Kampagne und anderen Gefechten so viele Verluste erlitten… und sie kämpft nicht besonders intelligent, soweit wir das beurteilen können.“ Weiter erklärt er, dass die russischen Soldaten erschöpft sind. Sie sind keine „programmierbare[n] Maschinen“. „Diese Soldaten, die aus Kiew abgezogen wurden, waren besiegte Soldaten, – sie hatten Kriegsverbrechen gesehen und begangen, sie hatten Menschen sterben sehen, sie waren erschöpft, ihre Ausrüstung war weg.“ Die Tatsache, dass Russland ihnen nicht die Zeit gibt, diese Erfahrungen zu verarbeiten „ist entweder ein Zeichen von Dummheit oder Verzweiflung“, erklärt O’Brien.

Allerdings gibt der Professor auch zu bedenken, dass die Ukraine weiterhin mit schwerer Artillerie und modernen Waffen rechnen muss. Diesen Angriffen muss die ukrainische Armee standhalten. Wenn sie das Schaffen und Russland sich für einen langen Besatzungskrieg entscheidet, wird Russland eine neue Armee brauchen, um den Angriffskrieg fortzuführen. „Und es wird eine Wehrpflichtarmee sein.“, vermutet O’Brien.

Weitere Entwicklungen im Ukraine-Konflikt: