Bild: EU2017EE Estonian Presidency, CC BY 2.0

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigt sich nach Besuch in dem Kiewer Vorort Butscha schwer betroffen und verurteilt die Taten der russischen Armee vor Ort.

Von der Leyen hat in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen und sich ein Bild von der Lage in Butscha gemacht. Dort laufen derzeit Untersuchungen zu Kriegsverbrechen der russischen Armee. Die EU-Kommissionspräsidentin hat einer Exhumierung von 20 Leichen aus einem Massengrab beigewohnt. Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal begleitete sie und zeigte ihr Fotos von den Gräueltaten. „Menschen wurden im Vorbeigehen getötet“, sagte sie am Morgen ihrer Rückreise von Kiew nach Polen. „Wir konnten auch mit unseren eigenen Augen sehen, dass die Zerstörung in der Stadt in das zivile Leben zielte. Wohnhäuser sind keine militärischen Ziele.“

Der Besuch habe sie tief erschüttert. „Mein Instinkt sagt: Wenn das kein Kriegsverbrechen ist, was ist dann ein Kriegsverbrechen? Aber ich bin eine gelernte Ärztin und das müssen nun Juristen sorgfältig ermitteln“. Von der Leyen erklärte weiter, dass sich die EU nun an den Ermittlungen der Ukrainer in einem gemeinsamen Team beteilige. „Denn es ist extrem wichtig, dass alles gut dokumentiert ist, um Niederlagen vor Gericht zu verhindern, weil die Beweise nicht gut genug sind.“, so von der Leyen.