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Die Berichte aus der ukrainischen Kleinstadt Butscha sorgen weltweit für großes Entsetzen. Jetzt deutet ein Augenzeugenbericht darauf hin, dass russische Truppen schon vor zwei Wochen unbewaffnete Zivilisten getötet haben.

Die Menschenrechtsanwältin Oleksandra Matwijitschuk von der NGO Euromaidan SOS und der Rechtsanwalt Juri Bilous berichten von dem Fall eines Vaters und seines 14-jährigen Sohns.

Berichten zufolge ereignete sich die Tat am 17. März 2022. Ruslan und Jura Netschepurenko – Vater und Sohn – waren auf Fahrrädern auf dem Weg in die Stadt, um humanitäre Hilfe abzuholen, als ein russischer Soldat hinter einem Gebäude auftauchte. Die beiden hielten an. „Sie hoben die Hände und sagten, sie hätten keine Waffen. Zusätzlich trugen sie weiße Armbänder, das Zeichen für unbewaffnete Zivilisten“, erzählte Juri Bilous gegenüber der ZEIT. Obwohl beide unbewaffnet waren, eröffnete der russische Soldat das Feuer und erschoss den Vater. Jura Netschepurenko verfehlte der Soldat und schoss im lediglich zweimal in den Arm. Als er versuchte, den Kopf zu treffen, streifte er nur die Kapuze, berichtet Bilous. Der 14-Jährige war so geistesgegenwärtig und stellte sich tot und wartete, bis der Soldat sich zurückzog und flüchtete dann zu einem nächstgelegenen Unterstand. Sein Arm wurde später in einem Kiewer Krankenhaus verarztet.