Altkanzler Gerhard Schröder muss sich wegen seiner Einstellung zum russischen Angriffskrieg mit massiver Kritik auseinandersetzten. Jetzt drohen ihm Sanktionen.
Trotz der russischen Invasion in der Ukraine will der Altkanzler nicht von seinen Posten bei russischen Energieunternehmen zurücktreten. Darüber hinaus bezeichnete er in einem Interview mit der New York Times den Krieg in der Ukraine zwar als Fehler, distanzierte sich jedoch nicht von seinem langjährigen Freund und russischen Präsidenten Wladimir Putin. Daraufhin forderte Parteichefin Saskia Esken Schröder dazu auf, nach fast 60 Jahren SPD-Mitgliedschaft zurückzutreten.
Auch der SPD-Politiker Michael Roth schließt Sanktionen gegen den Altkanzler nicht aus. „Ein weiteres Indiz der Tragik des Falls Schröder ist, dass wir ernsthaft über Sanktionen gegen einen ehemaligen Bundeskanzler diskutieren müssen, der zu einem russischen Energie-Lobbyisten geworden ist“, sagt der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Die Europäische Union ist gehalten, immer wieder zu prüfen, wer mitverantwortlich ist für diesen Krieg, wer ihn rechtfertigt und verteidigt oder verharmlost. Darüber muss am Ende die EU befinden.“, erklärt Roth.
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