Bild: Carlo Navarro

Mariupol steht seit Wochen unter Beschuss und ist von jeglicher Versorgung abgeschottet. Jetzt sollen laut ukrainischen Behörden 70 Menschen aus einer Entbindungsstation nach Russland verschleppt worden seien.

Laut ukrainischen Angaben sind seit Kriegsbeginn 20.000 Einwohner der belagerten Stadt Mariupol gegen ihren Willen nach Russland gebracht worden. Die Stadtverwaltung erklärte, dass den Ukrainern die Papiere abgenommen wurden und die Bewohner in „weit entfernte russische Städte“ gebracht worden sind. Schon am 9. März ereignete sich ein Angriff auf eine andere Entbindungsstation in Mariupol, der international für großes Aufsehen sorgte. Mindestens drei Menschen, darunter ein Kind, wurden dabei getötet.

Jetzt berichtet die ukrainische Stadtverwaltung über Telegram von einem weiteren Angriff. „Mehr als 70 Personen, darunter Frauen und medizinisches Personal, wurden von den Besatzern der Entbindungsstation Nr. 2 gewaltsam abtransportiert“. Die Lage vor Ort ist verheerend für die Einwohner. Seit Kriegsbeginn sollen mindestens 5000 Menschen bei russischen Angriffen getötet worden seien. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen, da das Kommunikationsnetzwerk in Mariupol zusammengebrochen ist.