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Die Amoktat in Hamburg schockierte ganz Deutschland. Nun werden erneut Diskussionen rund um ein schärferes Waffenrecht laut. 

Acht Menschen starben bei dem Amoklauf von Hamburg, weitere wurden teils schwer verletzt. Nun fordert Bundesinnenministerin Nancy Faeser eine Verschärfung der geltenden Gesetze. Auch andere Politiker äußern sich.

Verbote und Ausweitung der Gutachten

So sollen halbautomatische Langwaffen verboten werden, welche offenbar für Terror- und Amoktaten eine hohe Relevanz hätten. Irene Mihalic, Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, fordert außerdem eine Überprüfung des Gutachtenprozesses. Es sei „mehr als fragwürdig, warum nur Unter-25-Jährige ein amtsärztliches oder psychologisches Gutachten vorlegen müssen bei der Beantragung einer waffenrechtlichen Erlaubnis“, so Mihalic gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Derartige Gutachten sollten alle Antragssteller unabhängig von ihrem Alter vorlegen müssen, lautet die Forderung. 

Auch die Waffenkontrollen in der Republik bereiten Schwierigkeiten. „Wir haben eine Zeit in Deutschland gehabt, wo wir sehr viel Verwaltung abgebaut haben, es war en vogue zu sparen. Und jetzt wundert man sich, dass man die Kontrollen nicht mehr durchführen kann“, sagte Faeser im Interview. Man brauche aber diese Kontrollen, um die psychologisch Beeinträchtigten oder jene, die zu viele Waffen lagerten, zu finden. 

Der Täter in Hamburg schoss mit einer halbautomatischen Pistole, die als Sportschütze legal in seinem Besitz war. Bereits im Januar erhielt die Hamburger Polizei ein anonymes Schreiben, in dem eine Überprüfung der Waffenfähigkeit des Täters gefordert wurde, er würde an einer psychischen Erkrankung leiden, so der anonyme Schreiber. Außerdem pflege er eine besondere Wut auf alles Religiöse – insbesondere auf die Zeugen Jehovas – hieß es in dem Schreiben. Eine daraufhin unangekündigte Kontrolle beim Täter habe jedoch der Polizei keine Hinweise liefern können, die das Schreiben bestätigt hätten. 

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