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Im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) 318 strafrechtlich relevante Ereignisse im Zusammenhang mit dem Krieg registriert.

Die Liste an Straftaten reicht von Sachbeschädigungen und Beleidigungen bis hin zu Bedrohungen im Internet und auf offener Straße. Allein bei der Berliner Polizei wurden seit dem 24. Februar 86 Sachverhalte gemeldet. Die Dunkelziffer der Anfeindungen dürfte aber höher liegen, da nicht jeder einzelne Fall der Polizei gemeldet wird.

Viele deutsch-russische Vereine befinden sich nun in einer schwierigen Situation. Dietmar Schulmeister, der sich für die Interessen der Russlanddeutschen in Nordrhein-Westfalen einsetzt, sagt dem „Spiegel“ gegenüber:

„Wir alle werden ständig in einen Topf geworfen, mit Putin und seinen Gräueltaten gleichgestellt, nur weil wir mal in der Sowjetunion gelebt haben.“

Die Mehrheit, so ist er sich sicher, sei dabei noch nicht einmal auf der Seite Putins in diesem Krieg. Dieser hat auch für Karin von Bismarck, Vorstandsvorsitzende des Wirtschaftsclubs Russland, viel verändert. Seit 2010 setzt sich ihr Verein für eine bessere wirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland ein. Der wirtschaftliche Aspekt fällt fürs Erste komplett weg, sagt sie im „Spiegel“. Außerdem fügt sie hinzu:

„Uns ist es wichtig, dass sich jetzt kein absolutes Feindbild gegenüber Russen entwickelt.“

Diese Entwicklung ist zwar alarmierend, aber keineswegs unvorhersehbar gewesen: Die Corona-Pandemie hat eine sehr ähnliche Welle an Hassverbrechen ausgelöst. Die Betroffenen waren Menschen aus China oder mit „chinesisch-asiatischem“ Aussehen weltweit.

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