Aus der Union kam vor wenigen Tagen der Vorstoß, die Rente mit 63 wieder abzuschaffen. Der ehemalige Gesundheitsminister und CDU-Politiker Jens Spahn polarisierte mit dem Vorschlag. Jetzt hat sich auch die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang in die Diskussion eingeschaltet.
„Wer, wie Jens Spahn, die Rente mit 63 abschaffen will, setzt nicht auf Flexibilität, sondern auf soziale Kälte“, sagte Lang laut welt.de zur Deutschen Presse Agentur. „Eine Abschaffung leistet keinen Beitrag zur Fachkräftesicherung, sondern würde für viele langjährig Versicherte in körperlich belastenden Berufen faktisch zu einer Rentenkürzung führen“, so die Grünen-Politikerin. Auch Bundesarbeitsminister Hubert Heil kritisierte den Vorschlag der CDU: „Die Äußerungen aus der CDU zur Rente gehen an der Lebenswirklichkeit vieler fleißiger Menschen vorbei.“ Der SPD-Politiker führte weiter aus: „Rentenkürzungen von Menschen, die früh angefangen haben zu arbeiten und lange eingezahlt haben, sind leistungsfeindlich und unfair.“
Auch andere Parteien lehnen den Vorschlag ab
Jens Spahn hatte in einem Interview mit der BILD am Sonntag angegeben: „Die Rente mit 63 kostet Wohlstand, belastet künftige Generationen und setzt die falschen Anreize. Sie sollte sofort abgeschafft und durch eine bessere Erwerbsminderungsrente ersetzt werden.“ Nicht nur bei den Grünen stieß der Vorschlag auf Kritik, auch die SPD, Linke, FDP, AfD und viele Gewerkschaften lehnten die Forderung direkt ab. „Die Rente ab 63 ist auch eine Würdigung der Lebensleistung derer, die unser Land am Laufen halten – Menschen, die jahrzehntelang andere pflegen, die Lkw fahren oder auf dem Bau arbeiten“, so die Grünen-Vorsitzende. „Die Ampel hat die Anreize auch für Bezieherinnen und Bezieher der Rente mit 63 schon deutlich verbessert“, sagte Lang.
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Bild: Stefan Müller (climate stuff) from Germany, „1JahrNurBlockiert“, Demonstration von Fridays For Future, Berlin, 13.12.2019 (49214560111), CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
