Bild: Mark Harkin, VP-BKY (29095821857), CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Argentinien verzeichnet nach eigenen Angaben einen ungewöhnlich starken Anstieg bei der Zuwanderung von schwangeren russischen Frauen. Woran liegt das?

In den vergangenen Monaten reisten Tausende hochschwangere russische Frauen im südamerikanischen Land ein. Nach Angaben der nationalen Migrationsbehörde befanden sich die schwangeren Neuankömmlinge aus Russland alle in den letzten Wochen der Schwangerschaft. Allein in den vergangenen drei Monaten wurden nach Angaben der argentinischen Behörden fast 6.000 schwangere Russinnen in Argentinien registriert. 

Das Phänomen ist in den vergangenen Wochen wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt, nachdem einige hochschwangere Russinnen an der Einreise nach Argentinien gehindert wurden, weil sie offenbar keine Einreisepapiere vorweisen konnten. Das berichtet die argentinische Zeitung La Nacion. Laut dem Zeitungsbericht landeten etwa am Freitag 83 Frauen aus Russland am Flughafen von Buenos Aires. 16 Passagierinnen waren schwanger.

Explosionsartiger Anstieg der Einreisen aus Russland nach Argentinien

Als Hintergrund für den explosionsartigen Anstieg der Einreisen vermuten die argentinischen Behörden die strengeren Einreiseregeln für russische Staatsbürger in die EU. Diese wurden in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verhängt.

Kinder, die in Argentinien geboren werden, erwerben automatisch die argentinische Staatsbürgerschaft. Paare aus Russland, als Eltern eines argentinischen Kindes, haben die Möglichkeit, ebenfalls einfach die Staatsangehörigkeit zu beantragen. Denn ein argentinischer Pass gilt als begehrt, da argentinische Staatsbürger visafrei in über 160 Länder reisen können.

Aktuell überprüfen argentinische Behörden, ob ein kriminelles Netzwerk hinter dem Geburtstourismus nach Argentinien steckt, berichtete „La Nación“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Bei Durchsuchungen in Buenos Aires wurden Computer, Handys, Einreisedokumente und Geld beschlagnahmt.  

Bild: Mark Harkin, VP-BKY (29095821857), CC BY 2.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)