Dsns.gov.ua, Emergency Service of Ukraine conducts search and rescue work in Hatay Province (2023-02-10) 03, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Etwas mehr als eine Woche nach den verheerenden Erdbeben vom 6. Februar an der türkisch-syrischen Grenze werden immer noch Menschen aus den Trümmern geborgen. Die Hoffnung, noch Lebende zu finden, schwindet aber mit jeder Stunde. Wie tagesschau.de berichtet, ist die Zahl der Toten auf mehr als 40.000 gestiegen. 

Unter Verweis auf die türkische Nachrichtenagentur Anadolu und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan heißt es, dass allein in der Türkei die Zahl der Toten bei 35.418 liege (Stand 14.02.2022, 20 Uhr). Mehr als 13.000 Verletzte würden noch in Krankenhäusern behandelt. 1.6 Millionen Menschen leben in Notunterkünften. WHO-Regionaldirektor Hans Kluge geht davon aus, dass 26 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien humanitäre Unterstützung bräuchten. 

Gerade in Syrien gestaltet sich das aufgrund der politischen Situation als schwierig. Auch wenn nach Angaben von UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Grenzübergänge Bab Al-Salam und Al Ra’ee am Montag geöffnet worden seien, sieht Samantha Power, Chefin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe (USAID) in Syrien noch dringenden Hilfsbedarf. Das berichtet rnd.de„Trotz der Ankunft von 90 Hilfstransportern sinkt die Menge der humanitären Mittel in den Lagerhäusern in Syrien auf ein kritisch niedriges Niveau“, so Power. 

Verschiebung der Wahlen?

In der Türkei wird indes die Kritik und Wut gegen die Bauunternehmer lauter, deren Gebäude oftmals nicht erdbebensicher gebaut waren. Zahlreiche sollen schon verhaftet worden sein. Fr.de verweist auf das Beispiel Mehmet Yasar Coskun, der vergangenen Freitag am Flughafen von Istanbul festgenommen wurde. Er soll auf dem Weg nach Montenegro gewesen sein. Er war für ein zwölfstöckiges Wohngebäude mit 250 Wohnungen zuständig, das komplett zerstört wurde. Bei seiner Festnahme soll Coskun zudem eine Tasche mit Geld bei sich gehabt haben. 

Aufgrund des Erdbebens werden laut sueddeutsche.de erste Stimmen aus der regierenden AKP laut, dass man die Wahlen doch verschieben solle. Am aktuell geplanten Termin, dem 14 Mai, sei dies schlichtweg nicht möglich. Man könne keine Wahlen in einem Erdbebengebiet stattfinden lassen. Im Raum steht eine Verschiebung von ein paar Monaten, vielleicht sogar bis 2024. In der Opposition vermutet man ein wahltaktisches Manöver. 

Dsns.gov.ua, Emergency Service of Ukraine conducts search and rescue work in Hatay Province (2023-02-10) 03, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)