Mit 150.000 Soldaten baute der russische Präsident Wladimir Putin in den vergangenen Monaten eine Drohkulisse rund um die ukrainische Grenze auf. Nach der Eskalation im Konflikt in den vergangenen Tagen, sollen nun sogar einfache Bürger Waffen tragen dürfen. 

Dazu billigte das ukrainische Parlament am Mittwoch einen ersten Gesetzentwurf, der Privatpersonen das Tragen von Schusswaffen und das Handeln zur Selbstverteidigung erlaubt. Die Verfasser erklärten: „Die Verabschiedung dieses Gesetzes liegt voll und ganz im Interesse des Staates und der Gesellschaft.“ Es sei aufgrund „bestehender Bedrohungen und Gefahren für die Bürger der Ukraine“ notwendig. Bereits seit Wochen wurden in der Ukraine vermehrt Selbstverteidigungskurse angeboten, bei denen Bürger des Landes unter anderem auch schon mit Waffenattrappen üben durften. 

Währenddessen übt der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, weiter Druck auf die Bundesrepublik in puncto Waffenlieferungen aus. „Auch, wenn man mit Defensivwaffen ein einziges Leben eines Soldaten oder Zivilisten retten könnte, würde sich diese Entscheidung über Waffenlieferungen der Ampel lohnen“, schrieb er via Twitter. „Anstatt dessen ist man bereit, das Morden von Hunderttausenden einfach in Kauf zu nehmen.“