Der Westen hält die umfangreichen Sanktionen gegen Russland weiterhin aufrecht. Trotz dieser Maßnahmen werden von Putins Armee weiterhin Raketen eingesetzt, die Elektronik aus Deutschland, der EU und Nordamerika enthalten.
„Ohne westliche Technologien könnte die russische Armee den Krieg gegen die Ukraine nicht so führen, wie sie es seit Monaten tut“, gibt James Byrne vom Royal United Services Institute for Defence and Security Studies an. Ukrainische Soldaten finden weiterhin westliche Bauteile in russischen Raketen. Die Nachrichtenagentur Reuters gab an, dass in den ersten sieben Kriegsmonaten westliche Elektronik im Wert von mindestens 777 Millionen US-Dollar in russisches Kriegsgerät verbaut wurde.
Chinesischer Flugverkehr nach Russland steigt
Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gelangt Russland über mehrere Wege an die westliche Technologie für ihre Waffen, die dann gegen die Ukraine eingesetzt werden. Die Türkei gilt als wichtigster Umschlagsplatz für eingeschleuste Elektronik. Dort haben schon vor dem Kriegsbeginn russische Unternehmen damit begonnen, eigene Firmen zu gründen. James Byrne gab an, dass Schiffe, Flugzeuge, Autos und Züge die Technologien von der Türkei aus nach Russland bringen. Die Wirtschaftssanktionen der EU und der USA gelten nicht für die Türkei, der Zwischenstopp-Handel hilft Russland dabei, die Sanktionen zu umgehen.
Auch China und Indien profitieren vom russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die USA reagierte bereits mit Sanktionen gegen den chinesischen Konzern Sinno Electronics, doch laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gründen sanktionierte Eigentümer einfach neue Firmen, die die unterbrochenen Geschäfte weiterführen. Chinesische Fluggesellschaften haben bereits damit begonnen, Passagiermaschinen in Frachter umzuwandeln, so berichtet das RND unter Berufung auf Branchenkreise.
Schmuggler-Netzwerk wächst
Zudem setzt Russland vermehrt Schmuggler ein, die sanktionierte westliche Technik an russische Unternehmen verkaufen. Yuri Orekhov wurde in Deutschland im Oktober 2022 festgenommen, er gehörte zu einem Netzwerk russischer und venezolanischer Schmuggler. Zudem sollen auch russische Staatsangehörige mit Wohnsitzen im Westen über Scheinfirmen Elektronik kaufen. Diese werden dann mit gefälschten Unterlagen über China und Südkorea nach Russland geschmuggelt.
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Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin and Recep Tayyip Erdogan (2020-03-05) 04, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)
