Bild: Max Kukurudziak

Der Migrationsforscher Gerald Knaus geht davon aus, dass ukrainische Flüchtlinge dauerhaft im Ausland bleiben müssen.

Gerald Knaus erklärt gegenüber der Augsburger Allgemeinen, dass es fast ausgeschlossen ist, dass ukrainische Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren können, sollte Putin den Krieg in der Ukraine gewinnen. Der Migrationsforscher erklärt, dass Putin keine gegen Russland gerichtete Ukraine haben möchte. „Da er jetzt – offenbar zu seiner Überraschung – bemerkt, dass es sehr wohl eine starke ukrainische Identität gibt, dass sogar die mehrheitlich russischsprachigen Städte Charkiw oder Odessa sich gegen seine Invasion und für ihre Demokratie mobilisieren, setzt er auf die Vertreibung der Menschen.“ Er appelliert weiterhin an die zahlreichen freiwilligen Helfer, die in dieser Krise entscheidend sind. Trotzdem mahnt er, dass schnelle staatliche Maßnahmen aufgrund der steigenden Flüchtlingszahlen folgen müssen. „Wenn Putin nicht gestoppt wird, müssen wir fürchten, dass die Zahl der Menschen, die vertrieben werden, so groß sein wird wie die Zahl der Syrer, die aus ihrem Land geflüchtet waren.“ Knaus betont, dass die Zivilgesellschaft dringend vom Staat unterstützt werden muss, sonst sind die freiwilligen Helfer, die in diesem Kampf eine Schlüsselfigur darstellen, bald restlos erschöpft.

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