Russland hat zugegeben, dass man vergangenen Herbst Männer zu Unrecht für den Krieg in der Ukraine in die Armee eingezogen habe.
„Mehr als 9000 Bürger, die unrechtmäßig mobilisiert wurden, wurden zurück nach Hause gebracht – darunter auch diejenige, die aus gesundheitlichen Gründen auf keinen Fall hätten einberufen werden dürfen“, so der Generalstaatsanwalt Igor Krasnow bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Wie der Spiegel berichtet, gehen aber kritische Beobachter davon aus, dass bei der von Putin angeordneten Teilmobilmachung deutlich mehr Menschen zu Unrecht einberufen wurden.
Update des britischen Verteidigungsministeriums
„In den letzten Tagen wurde der Fluss Dnipro in der Ukraine wahrscheinlich mit am stärksten beschossen“, so das britische Verteidigungsministerium in seinem täglichen Bericht zur Lage in der Ukraine via Twitter. Dazu gehöre auch der fortgesetzte russische Beschuss der ukrainischen Stadt Cherson von der Ostseite des Flusses. Unter Verweis auf örtliche Behörden erklärt das britische Verteidigungsministerium, dass am 29. Januar 2023 drei Zivilisten in Cherson getötet worden seien. Zwei im Fluss liegende Schiffe seien beschädigt, was zu einer Ölpest führe.
Das britische Verteidigungsministerium hebt hervor, dass Cherson die am häufigsten beschossene ukrainische Großstadt außerhalb des Donbass sei. Die Motivation sei dabei unklar. In der Konklusion heißt es: „Die (russischen Anm. d. Red.) Kommandeure zielen jedoch wahrscheinlich darauf ab, die Moral der Zivilbevölkerung zu schwächen und etwaige ukrainische Gegenangriffe über den Fluss Dnipro zu verhindern.“
Zahlen zum Krieg
Nach Angaben von The Kyiv Independent, unter Verweis auf das ukrainische Militär, hätte Russland seit Beginn des großflächigen russischen Angriffskrieges Ende Februar 128.420 Soldaten verloren – ein Plus von 920 gegenüber dem Vortag. Hinzu kämen 6.382 bewaffnete Fahrzeuge, 5.061 (Tank-)Fahrzeuge, 2.207 Artilleriesysteme, 458 Mehrfachraketenwerfer, 293 Flugzeuge, 284 Helikopter, 221 Luftabwehrsysteme und 18 Boote. Diese Angaben lassen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen und sind dementsprechend mit Vorsicht zu genießen.
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Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin in Ryazan Oblast (2022-10-20) 06, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)