Zwei Drittel der Todesfälle in Deutschland sind auf nur vier Krankheiten zurückzuführen: Herz-Kreislauf-Störungen, Krebs, Diabetes und Demenz. Obwohl man sein Schicksal nicht gänzlich selbst in die Hand nehmen kann, lässt sich das Risiko für die verhängnisvollen Erkrankungen durch bestimmte Verhaltensweisen verringern. Welche das sind, haben wir – wissenschaftlich fundiert – für euch zusammengefasst.

Was tun gegen Herz-Kreislauf-Störungen?

Eine Vielzahl von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist auf Abweichungen des Blutdrucks zurückzuführen: Steigt dieser über das normale Maß hinaus, erhöht sich das Risiko für Aneurysmen oder Arteriosklerosen, welche wiederum Hirnblutungen, Herzinfarkte und Schlaganfälle auslösen können. Wer einem solchen Vorfall vorbeugen möchte, sollte seinen Blutdruck also auf einem stabilen, durchschnittlichen Niveau halten. Das funktioniert mithilfe der folgenden Tipps:

  • Nicht zu viel Fett und Salz zu sich nehmen: Diese Ernährungsweise lässt den Blutdruck steigen. Obst und Gemüse sowie Omega-3-Fettsäuren, die beispielsweise in Fisch und Rapsöl enthalten sind, senken den Wert hingegen.
  • Bewegen, bewegen, bewegen: Besonders Ausdauersport verringert das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken.
  • Stress vermeiden: Mit regelmäßigen Entspannungspausen und Auszeiten tut ihr eurer Gesundheit einen Gefallen.
  • Wenig rauchen und Alkohol trinken: Diese beiden Tätigkeiten haben einen negativen Einfluss auf beinahe alle Krankheitsbilder.

Was tun gegen Krebs?

Krebs entsteht durch Zellmutationen, welche durch den körpereigenen Kontrollmechanismus nicht rechtzeitig aufgehalten wurden. Die Folge sind Tumore, welche zwar durch Operationen oder Bestrahlungen behandelt werden können, in vielen Fällen aber dennoch zum Tod führen. Um einer Krebserkrankung zu entgehen, lassen sich demzufolge zwei Ansätze ergreifen: Zunächst einmal kann man versuchen, die Menge an Mutationen gering zu halten und auf mutationsfördernde Verhaltensweisen zu verzichten.

  • Nicht rauchen: Entgegen der allgemeinen Auffassung stellt Tabakkonsum nicht nur einen Risikofaktor für Lungenkrebs dar, sondern ist auch für weitere Krebsarten (mit)verantwortlich.
  • Wenig Alkohol trinken, vor allem keine hochprozentigen Drinks.
  • Möglichst wenig rotes Fleisch zu sich nehmen – dieses spielt besonders bei der Entstehung von Darmkrebs eine Rolle.
  • Bewegung: Durch ausreichend Sport nimmt die Gefahr einer Krebserkrankung ab. Zudem lässt sich Übergewicht vermeiden, welches ebenfalls das Risiko für Darmkrebs erhöht.
  • Während Mammografien, MRT- oder CT-Scans ist der Körper einer hohen Strahlendosis ausgesetzt. Diese begünstigt Mutationen und sollte deshalb nach Möglichkeit vermieden werden. Dies bedeutet natürlich nicht, dass man aus Prinzip auf entsprechende Untersuchungen verzichten muss – für viele wichtige Diagnosen sind sie beinahe unverzichtbar.

Des Weiteren ist es hilfreich, die körpereigenen Mechanismen, welche für die Kontrolle und Reparatur der Mutationen zuständig sind, gezielt anzukurbeln:

  • Der Körper sollte hierzu ausreichend mit Vitaminen versorgt sein. Besonders das Vitamin D3, welches durch Sonnenlicht entsteht, fehlt heutzutage vielen Personen. Vegetarier und Veganer müssen gegebenenfalls auch auf andere Nährstoffe Rücksicht nehmen. Generell empfiehlt es sich jedem Menschen, hin und wieder seinen Nährstoffhaushalt durchchecken zu lassen.
  • In letzter Zeit ranken sich viele Mythen um antioxidative Nahrungsmittel wie Kurkuma, Knoblauch oder Vollkornprodukte, welche angeblich krebsfördernde Substanzen abbauen können. Noch ist diese Theorie nicht ausreichend belegt, sie sollte jedoch auch keinesfalls vorschnell verworfen werden.

Was tun gegen Diabetes?

In der Medizin wird zwischen zwei primären Diabetesformen unterschieden: Dem Diabetes mellitus Typ 1, der meist auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen ist und vor allem Kinder und Jugendliche betrifft, und dem Diabetes mellitus Typ 2. Letzterer stellt mit etwa 95% die größte Gruppe der Diabetiker und war früher auch als „Altersdiabetes“ bekannt. Mittlerweile erkranken jedoch auch immer mehr junge Menschen – Grund dafür ist vor allem ihre ungesunde Lebensweise. Um das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken, sollte man daher:

  • Sein Gewicht kontrollieren und Übergewicht vermeiden. Möglich ist dies durch sportliche Betätigung, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung im Alltag.
  • Die Menge an Kohlenhydraten reduzieren: Eine kohlenhydratreiche Ernährung erhöht nachweislich das Risiko für Diabetes. Low-Carb-Ernährungsweisen wie die Mittelmeer- oder die Paleo-Diät schützen somit vor der gefährlichen Volkskrankheit.

Was tun gegen Demenz?

Auch die Demenz untergliedert sich in verschiedene Formen und Ausprägungen, von denen die Alzheimer-Krankheit wohl die bekannteste ist. Ebenso wie bei der zweithäufigsten Variante, der sogenannten vaskulären Demenz, sind Durchblutungsstörungen im Gehirn von zentraler Bedeutung für ihre Entstehung. In Anbetracht des demografischen Wandels und der alternden Gesellschaft gehen Experten davon aus, dass die Häufigkeit von Demenzen in den kommenden Jahren drastisch steigen wird. Die schlechte Nachricht: Alzheimer-Demenzen sind nach aktuellem Forschungsstand ausschließlich genetisch bedingt und bieten daher keine Möglichkeit der frühen Vorsorge. Für den Schutz vor anderen, selteneren Demenzformen existieren jedoch einige Tipps: 

  • Um die zugrundeliegenden Durchblutungsstörungen zu verhindern, sollte man das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes senken – beispielsweise durch Bewegung und einen gesunden Lebensstil (s.o.). Als netter Nebeneffekt kommt es dadurch auch seltener zu anderen Erkrankungen.
  • Darüber hinaus haben Forscher herausgefunden, dass durch eine gewisse Menge sozialer Kontakte, regelmäßige geistige Aktivität sowie eine kohlenhydratarme Ernährung die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung verringert wird.

Todesfälle durch schwere Krankheiten lassen sich nie komplett vermeiden – die Tipps in diesem Artikel stellen lediglich eine Möglichkeit dar, seine allgemeine Fitness und Gesundheit zu verbessern und somit das Risiko für eine Erkrankung abzumildern. Oft spielen auch genetische Faktoren eine wichtige Rolle, die Forschung in diesem Bereich steckt häufig jedoch noch in den Kinderschuhen. In einigen Jahrzehnten wird es vermutlich neue medizinische Ansätze geben, welche viele unserer heutigen Erkenntnisse überflüssig machen werden und womöglich ein krebs- und demenzfreies Leben garantieren können.

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