Bild: Ferran Cornellà, Sahra Wagenknecht, Hannover 2017, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)

Sahra Wagenknecht wird nicht mehr für die Linke im Bundestag antreten. Im Interview mit der Zeitung RHEINPFALZ spricht die umstrittene Politikerin das erste Mal über ihre Zukunftspläne.

Die 53-Jährige gab an, sich nach dem Ablauf dieser Legislaturperiode entweder komplett aus der Politik zurückziehen zu wollen und als Publizistin und Buchautorin arbeiten zu wollen oder „es ergibt sich politisch etwas neues.“ Wagenknecht war einige Jahre Co-Fraktionsvorsitzende der Linkspartei und sitzt seit 2009 im Bundestag.

Parteineugründung steht im Raum

Im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2021 veröffentlichte Wagenknecht ihr Buch „Die Selbstgerechten“. Die Politikerin war vor allem seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine mit umstrittenen Äußerungen in die Kritik geraten. Vor eineinhalb Jahren wollten einige Parteimitglieder der Linken Wagenknecht aus der Partei ausschließen lassen, das Verfahren überstand sie.

Seit einigen Monaten wird auch über das Vorhaben der 53-Jährigen berichtet, eine eigene Partei zu gründen. Über ihre Beweggründe sagte Wagenknecht zuletzt, dass es nach ihrer Beobachtung ein Problem sei, dass sich viele Menschen im heutigen Parteispektrum von niemandem mehr wirklich vertreten fühlen würden, dies berichtete die tagesschau. Besonders bei Anhängern der AfD ist ein solcher Vorstoß unlängst auf Zustimmung gestoßen, rund 60 Prozent könnten sich vorstellen, eine solche Partei zu wählen (wir berichteten).

Politiker der Linken äußern sich zum Wagenknecht-Aus

Dietmar Bartsch, der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, sagte zur Ankündigung seiner langjährigen Weggefährtin auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa: „Der Schritt war mir seit langem bekannt und ist zu respektieren.“ Klaus Ernst twitterte: „Es ist schade, dass meine Partei in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwindet. Der Zuspruch, den Sahra Wagenknecht erfährt, zeigt uns aber: Wohlstand, Gerechtigkeit & Frieden sind Themen, die immer hoch im Kurs stehen werden. Oder geht’s mit der Parteiführung in den Niedergang?“

Bild: Ferran Cornellà, Sahra Wagenknecht, Hannover 2017, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)