Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin (2022-08-18) 02, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat sich via Telegram offen über Munitions- und Rekrutenknappheit beschwert. Das berichtet fr.deDabei findet er scharfe Töne und verweist auf die Bedeutung der schwer umkämpfen ostukrainischen Stadt Bachmut. 

„Wenn sich Wagner jetzt aus Bachmut zurückzieht, dann bricht die gesamte Front zusammen.“ Er argumentiert, dass dies schwerwiegende Folgen für den weiteren Kriegsverlauf haben könnte. Aufgrund eines „Sprungfeder-Effektes“ könne die Ukraine bis zur russischen Grenze durchbrechen und vielleicht sogar darüber hinaus. „Dann kollabiert die Front, dann fällt die Krim“, prophezeit Prigoschin. 

Prigoschin auf Konfrontationskurs zum Kreml

Damit ist Prigoschin einer der wenigen Männer, die den russischen Präsidenten Wladimir Putin und andere führende Politiker sowie Generäle des Landes so offen kritisieren darf. Nach Recherchen der Financial Times hat Prigoschins Firmennetzwerk allein im Jahr 2021 250 Millionen US-Dollar – überwiegend aus Geschäften mit Gold, Diamanten, Öl und anderen Rohstoffen erwirtschaftet. Dabei erstreckten sich Prigoschins Geschäfte auch über die russischen Landesgrenzen hinaus, beispielsweise in Form von „Sicherheitsdienstleistungen“ im Sudan oder Aktivitäten in Syrien und Zentralafrika. 

Eine Entspannung des Verhältnisses zwischen Prigoschin und dem Kreml ist dabei noch nicht in Sicht. Unter Verweis auf ein entsprechendes Telegram-Video und Aussagen des Wagner-Chefs berichtet tagesschau.de, dass einem seiner Vertreter der Zugang zum russischen Einsatzhauptquartier in der Ukraine verwehrt worden sei. 

Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin (2022-08-18) 02, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)