Sprache der Liebe

Was, wenn man sich liebt, aber der Partner eine andere Sprache spricht? Wenn man ständig streitet, weil man sich immerzu missversteht. Dabei geht es nicht um linguistische Hürden. Es geht um die Sprache der Liebe selbst.

Der amerikanische Paar -und Beziehungstherapeut Gary Chapman hat eigens dazu ein Modell entworfen: nämlich „Die 5 Sprachen der Liebe“.

Laut Chapman gibt es demnach verschiedene Arten, wie Menschen ihre Liebe ausdrücken und empfangen. Diese Sprachen finden ihren Gebrauch aber nicht nur in Liebesbeziehungen – auch in Freundschaften, innerhalb der Familie und in anderen Kontexten wird Zuneigung als Folge sozialer Verständigung ausgedrückt.

DAS PROBLEM:

Sprechen die verschiedenen Parteien eine je unterschiedliche Liebessprache, kann das schnell zu Missverständnissen und Streitigkeiten führen.

DIE FOLGE:

Mindestens eine Person, meist diejenige, die keine Liebe empfängt, fühlt sich nicht wertgeschätzt und meist unverstanden. Vor allem am Anfang von Beziehungen oder auch Freundschaften kann es dadurch schnell zur Frustration und zu einem Ungleichgewicht kommen. Weil die Kommunikation zu diesem Zeitpunkt noch nicht so weit ausgereift ist, trauen sich die betroffenen Parteien oftmals nicht über ihre individuellen Bedürfnisse zu sprechen.

Besonders in Beziehungen kann dies eine schwierige Hürde darstellen, da die Positionen dadurch oftmals unausgeglichen sind. Im schlimmsten Fall führt eine solche Beziehung geradewegs in eine emotionale Abhängigkeit, in der die Bedürfnisse derjenigen Person, die Liebe beispielsweise über körperliche Zuneigung empfängt, in dem Sinne befriedigt sind, als dass gerade am Anfang der Beziehung der körperliche Aspekt eine wichtige Rolle spielt. Handelt es sich bei der anderen Person jedoch um einen Typ Mensch, der eine offene Kommunikation seiner Gefühle pflegt und gleichsam dadurch seine Bestätigung erfährt, bleibt diese hierbei oftmals auf der Strecke. Das Gespräch über die eigenen Gefühle einzuleiten kann vor allem am Anfang einiges an Überwindung kosten. Lebt die eine Person ihre Liebessprache aus, die andere aber nicht, weil sie sich nicht traut diese einzufordern, oder nicht weiß, wo das Problem liegt, fängt das ungleiche Verhältnis an.

DIE PERSON, DIE KEINE LIEBE EMPFÄNGT, VERLANGT UMSO MEHR DANACH UND SCHLÜPFT IN EINE BEDÜRFTIGE ROLLE. DIE PERSON, DIE EIGENTLICH GENUG LIEBE HAT, BEKOMMT DADURCH MEHR IN IHR LIEBESKONTO ZUGESPIELT, ALS ES VERTRÄGT. GLEICHZEITIG WIRD SIE VON DEN ÜBERSCHWÄNGLICHEN GEFÜHLEN DER ANDEREN PERSON ÜBERFORDERT.

Oder aber die ungeliebte Person schweigt und leidet im Stillen. Beides führt am Ende zu einem Ungleichgewicht.

Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es gut über die fünf Sprachen der Liebe Bescheid zu wissen. Welcher Liebestypus man selbst und gegebenenfalls die andere Person ist, kann Aufschluss darüber geben, wie innerhalb der Beziehung ein fairer Kompromiss gefunden werden kann.

Schließlich sollte dies das Ziel sein: Ein fairer Kompromiss, ein Austarieren des bestehenden Liebes -oder Zuneigungsverhältnisses. Das ist die Basis einer gesunden Beziehung, gleich welcher Art sie auch ist.

Wichtig in diesem Kontext ist zu sagen, dass die meisten Menschen einen Mix aus den folgenden Liebessprachen verkörpern. Meist liegt aber eine deutliche Tendenz von ein, zwei oder auch drei Sprachen vor, die eine Person primär spricht und einzufordern pflegt.

1. TELL ME YOU LOVE ME

Liebe und Anerkennung:

Menschen von diesem Typ zeigen ihre Zuneigung durch verbale Äußerungen. So durchziehen Worte der Liebe und Dankbarkeit, sowie Komplimente ihren Liebesjargon. Dasselbe verlangen sie von ihrem Partner oder ihrer Partnerin. Wird ihnen keine Anerkennung entgegengebracht, fühlen sie sich ungeliebt.

2. QUALITY TIME

Zweisamkeit:

Unter diesem Liebestyp versteht Chapman Menschen, die einen besonderen Wert darauf legen, gemeinsam Zeit zu verbringen. Ob Erlebnisse, wie Urlaubsreisen, Wandern, ein gemeinsames Hobby, oder einfach nur in den eigenen vier Wänden auf der Couch lümmeln. Hauptsache man ist zusammen und hat eine gute Zeit. Störfaktoren wie das Handy sind hier fehl am Platz. Wichtig ist die ungeteilte Aufmerksamkeit, wobei Qualität vor Quantität geht.

3. ‚KLEINE GESCHENKE ERHALTEN DIE FREUNDSCHAFT‘

Geschenke:

Eine weitere Sprache, die Liebe ausdrückt, stellen die Geschenke dar. Genauer gesagt geht es weniger um den materiellen Wert als mehr um den metaphorisch transportierten. Geschenke, die von Herzen kommen, sind aufwendig und oftmals kreativ angefertigt. Das Geschenk gilt hierbei als eine Art Botschafterin der Liebe. Wichtig in diesem Kontext sind auch das Datum des Geburtstages, Weihnachten und andere Anlässe. Den Geburtstag einer Person dieser Liebessprache gleichsam zu vergessen, kann einem teuer zu stehen kommen.

4. LITTLE HELP

Hilfsbereitschaft:

Die vierte Liebessprache ist die der Hilfsbereitschaft. Die Menschen diesen Typus zeichnen sich durch eine hohe Aufmerksamkeit im Alltag aus und bieten ungefragt ihre Hilfe an. Generell helfen sie, wo sie können und entlasten ihren Partner auch gerne mal im Haushalt. Verweigert man ihnen im Gegenzug einmal die Hilfe, fühlen sie sich verletzt und im Stich gelassen. Diese altruistischen Menschen müssen aufpassen, dass sie selbst nicht ausgenutzt werden.

5. HEART ON FIRE

Zärtlichkeit:

Berührungen, Kuscheln, Knutschen und Sex stehen bei Menschen diesen Typus auf der Tagesordnung. Sie nutzen jede Gelegenheit, um sich zu berühren. Ein sanftes Streichen über den Arm oder Händchenhalten beim Spazierengehen. Non-verbale Liebeskommunikation ist ihre Stärke.

Welcher Liebestyp bist du?

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