Bild: Markus Spiske, CC0, via pexels (keine Änderungen vorgenommen)

Kritik an Beschlüssen

Auch wenn lobenswerte Entscheidungen während der COP27 getroffen wurden, so gibt es doch auch viel Raum für Kritik. UN-Generalsekretär António Guterres warf der Klimakonferenz vor, zuvor festgelegte Ziele verfehlt zu haben. Emissionssenkungen, welche die Erderwärmung eindämmen sollte, konnten nicht erreicht werden. Auch konnten keine klaren Entschlüsse zum Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zustande kommen, da die nötigen Maßnahmen von einigen ölproduzierenden Staaten blockiert wurden. Zudem sind die genauen Details zur Förderung von den zahlreichen Finanzierungsprogrammen noch unklar. Zwar gibt es ein transnationales Komitee, welches sich mit diesen Details beschäftigen soll, jedoch besteht auch dafür keine festgelegte Frist.

Wie bei bereits vergangenen Klimakonferenzen, wurde auch in diesem Jahr wieder stark kritisiert, dass Beschlüsse von allen 195 Teilnehmerstaaten einstimmig gefällt werden müssen. Die Durchsetzung von wichtigen Maßnahmen gegen den Klimawandel wird somit um einiges erschwert.

Kritik auch am Gastgeberland

Deutliche Kritik hagelte es auch für das Gastgeberland. Ägypten ist bekannt als Polizeistaat, in dem Demonstrant*innen und Kritiker*innen der Regierung hart bestraft werden. Die gewohnten ausschweifenden Demonstrationen fielen somit dieses Jahr aus und wurden massiv eingeschränkt. Des Weiteren wurde die COP27 zwar offiziell von allen afrikanischen Staaten ausgeführt, die wenigsten von ihnen hatten jedoch ein Mitspracherecht. Länder aus dem globalen Süden, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind, kamen kaum zu Wort. Dies lag unter anderem auch daran, dass sie von kleinen Delegationen vertreten wurden. Im Vergleich zu den Industriestaaten hatten sie damit sehr geringe Einflussmöglichkeiten. Kritiker*innen bemängelten ebenfalls, dass Coca-Cola einer der Hauptsponsoren war, obwohl das Unternehmen seit Jahren als einer der größten Umweltverschmutzer gilt.

Schlussendlich, wird die 27. Weltklimakonferenz von zahlreichen Expert*innen zwar nicht als Rückschritt angesehen, jedoch eben auch nicht als Fortschritt. Der Prozess der Rettung des Planeten scheint ein langsamer und langwieriger zu sein, der immer wieder durch zahlreiche Akteure verzögert wird.

Mehr Themen:

Kampf für eine bessere Welt: Ein Fass ohne Boden?Wir haben zu wenig Planet Erde!Mehr Nachhaltigkeit- Die Bedeutung von Recycling und Kreislaufwirtschaft

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Markus Spiske via Unsplash; CC0-Lizenz