Bild: Kremlin.ru, Recep Tayyip Erdoğan (2017-07-08) 01, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Am Montagmorgen wurde der Südosten der Türkei von Erdbeben erschüttert. Die beiden heftigsten Erdstöße ereigneten sich nur 11 Minuten voneinander entfernt und hatten Stärken von 7,4 und 7,9. Nach Angaben des Geoforschungsinstitutes Potsdam habe das Epizentrum nahe der Stadt Gaziantep gelegen, unweit der syrischen Grenze. 

Zahl der Toten steigt weiter an

Wie tagesschau.de unter Verweis auf die Katastrophenschutzbehörde Afad berichtet, sei die Zahl der Toten im Grenzgebiet zu Syrien auf 3381 gestiegen. 20.426 Menschen seien verletzt. Auch in Syrien ist man noch dabei, Tote zu bergen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums und der Rettungsorganisation Weißhelme seien bis Dienstagmorgen mindestens 1561 Tote und mehr als 3500 Verletzte gezählt worden. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die Zahlen im Laufe der nächsten Stunden und Tage noch weiter steigen werden. 

Staatstrauer angeordnet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat sieben Tage Staatstrauer angeordnet. Die türkischen Flaggen sollten landesweit und an den diplomatischen Vertretungen der Türkei auf Halbmast wehen. 

Dabei sind die internationale Anteilnahme und Unterstützung groß. Wie zeit.de berichtet, wollen unter anderem Australien und Neuseeland Millionenhilfen senden. Umgerechnet 6,4 Millionen Euro verspricht der australische Premierminister Anthony Albanese bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Chris Hipkins, seinem neuseeländischen Amtskollegen. Ebenfalls von symbolischer Bedeutung sind die Aussagen des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis. „Griechenland wird sofort helfen“, wird er von sueddeutsche.de zitiert. Die Lage zwischen Griechenland und der Türkei gilt als angespannt. 

„Ist ein Wettlauf gegen die Zeit“

Auch aus Deutschland soll Hilfe kommen. Nachdem führende deutsche Politiker wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) oder Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) sich bereits am Vormittag über Twitter zu Wort meldeten, unterstreicht die Linken-Politikerin Janine Wissler bei Hart aber fair die Bedeutung humanitärer Hilfe. Sie hatte den Montagmorgen in der türkischen Erdbebenregion miterlebt. Die Menschen, die sie getroffen habe, hätten ihr erzählt, so etwas „noch nie erlebt“ zu haben. Sowohl in der Heftigkeit als auch in der Länge. Erschwerend käme auch das Wetter hinzu. „Es ist eiskalt, es schneit die ganze Zeit, das heißt also, es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.“ Wissler weiter: „Die Menschen werden nicht eine oder mehrere Nächte in den Trümmern überleben können.“

Bild: Kremlin.ru, Recep Tayyip Erdoğan (2017-07-08) 01, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)