Bild: Government of the Russian Federation, Vladimir Putin tours Yevgeny Prigozhin's Concord food catering factory 11 1 (cropped), via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Putin ordnet Attentat auf Prigoschin an, behauptet ukrainischer Geheimdienst. Enthüllungen stellen Putins Macht in Frage.

Gemäß dem ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstchef Generalmajor Kyrylo Budanow sind die russischen Sicherheitsdienste an einem geplanten Attentat auf den Gründer der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, beteiligt, wie Newsweek berichtet. Budanow teilte mit, dass Kiew von Prigoschins Auflehnungsplänen schon seit längerem informiert sei und betonte, dass die Wagnergruppe bei einer möglichen großangelegten Invasion Putins keine Bedrohung mehr darstellen werde.

Prigoschin hatte am 24. Juni angegeben, dass seine Truppen die Kontrolle über militärische Einrichtungen in Rostow am Don übernommen hätten, nachdem er zuvor behauptet hatte, seine Truppen seien von der russischen Armee angegriffen worden. Budanov äußerte gegenüber Newsweek die Vermutung, dass der FSB den Auftrag erhalten habe, Prigoschin zu ermorden. Jedoch stehe noch in Frage, ob der Auftrag erfolgreich ausgeführt werde.

Zev Faintuch, ein hochrangiger Geheimdienstanalyst bei der Sicherheitsfirma Global Guardian, gab gegenüber Newsweek zu bedenken, dass Prigoschin für Putin noch immer von Nutzen sein könnte. Faintuch meinte, dass die Vereinbarung, Prigoschins Rebellion zu stoppen, nur vorübergehend sein könnte und Putin möglicherweise auf einen günstigen Moment warte, um Prigoschin zu eliminieren.

Lawrow: Wagner in Afrikas aktiv

Währenddessen teilte der russische Außenminister Sergej Lawrow mit, dass die Wagnergruppe weiterhin in Afrika aktiv sei und Russland Zugang zu wertvollen Mineralien und Ressourcen verschaffe. Trotzdem gab Budanow an, dass Prigoschin und Wagner in Weißrussland, wo Lager für die Söldnergruppe errichtet werden, keine Bedrohung für die Ukraine darstellen würden. Er äußerte, dass eine massenhafte Verlegung der Wagnergruppe nach Weißrussland nicht geplant sei und das dortige Zentrum lediglich logistischen Zwecken diene, insbesondere für Wagner-Operationen in Übersee, hauptsächlich in Afrika.

Insgesamt glaubt Budanow, dass die von Prigoschin erzielte Einigung der russischen Führung zwar etwas Zeit verschafft habe, jedoch ihre Machtposition durch die Rebellion stark untergraben worden sei.

Bild: Government of the Russian Federation, Vladimir Putin tours Yevgeny Prigozhin’s Concord food catering factory 11 1 (cropped), via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)