Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin and Donald Trump (2019-06-28) 05, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Im Ukraine-Konflikt zeigt Putin laut Militärexperte Gressel kein Interesse an einem schnellen Ende. Im Gespräch mit ZDF heute wird auch die Rolle Trumps in Putins Kalkül thematisiert.

Zwei Jahre nach Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine gibt es immer noch keine Anzeichen für ein Ende des Konflikts. Das ZDF heute zitierte den Militärexperten Gustav Gressel, der die Strategien und Motive Russlands in diesem Zusammenhang analysierte.

Moskau an baldigem Ende des Krieges nicht interessiert

Gressel zufolge zeigt Russland kein Interesse an einem schnellen Ende des Kriegs. Im Interview mit ZDF heute erklärte er, dass Präsident Wladimir Putin darauf setze, die Kosten des Krieges so stark zu erhöhen, dass die westliche Unterstützung für die Ukraine schwindet. „Das heißt, wir reden von einem Krieg, der zumindest bis zur amerikanischen Präsidentenwahl im November läuft“, betonte Gressel, wobei er auf Putins Hoffnung auf eine Wiederwahl von Donald Trump und potenziell günstigere Verhandlungschancen für Russland hinwies. Trotz der gegenwärtigen Umstände schätzt Gressel, dass Russland seine Kriegsziele frühestens Mitte 2025 überdenken könnte, wobei das Land derzeit nicht bereit sei, von seinen Maximalforderungen abzurücken.

„Z-Einheiten“ ohne militärische Erfahrung

Bezüglich des russischen Umgangs mit eigenen Verlusten merkte Gressel an, dass, obwohl Russland jährlich zahlreiche Kampfpanzer produziert und renoviert, das Hauptproblem in qualifiziertem Personal liege. Er sprach dabei insbesondere von Offizieren und technischen Spezialisten. Gressel erzählte ZDF heute auch von „Z-Einheiten“, Einheiten aus Strafgefangenen, die an riskanten Frontabschnitten eingesetzt werden und in Moskau als „Verschleißmaterial“ betrachtet werden.

Zum Schluss berichtete Gressel über die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea. Laut Gressel deuten bestimmte Aktivitäten, wie Eisenbahn- und Schiffsbewegungen, sowie tiefgreifende Rüstungsverbindungen auf eine Zusammenarbeit hin. Die Beziehungen, die zuvor wegen Sanktionen und Ächtung Nordkoreas verdeckt waren, seien jetzt laut ZDF heute intensiver, wie auch jüngste gegenseitige Besuche zeigten.

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