Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin at the site Donguzskij (2015-09-19), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Die US-Regierung betrachtet die Macht von Putin als geschwächt nach dem Aufstand von Wagner. Trotzdem glaubt ein Experte für Russland nicht an ein rasches Ende des russischen Präsidenten. Jedoch könnte die Ukraine von den internen Konflikten profitieren.

Wie geschwächt ist Russlands Staatschef Wladimir Putin? Auf die Frage antwortete US-Präsident Joe Biden zunächst mit einem Versprecher: „Schwer zu sagen. Aber er verliert eindeutig den Krieg im Irak“, wobei er natürlich den Krieg in der Ukraine meinte, wie tagesschau.de berichtete. Beim Einsteigen in den Regierungshubschrauber vor dem Weißen Haus fügte Biden hinzu, dass Putin „den Krieg zu Hause“ verliere. Jon Huntsman, der während der Amtszeit von Donald Trump US-Botschafter in Moskau war, ist der Meinung, dass Putin so geschwächt ist wie nie zuvor. „Putins unangefochtene Führungsrolle ist Vergangenheit“, sagte Huntsman in einem Interview mit dem Fernsehsender CNN. „In 23 Jahren an der Macht war er immer unbestritten der, der gesagt hat, wo es langgeht, der alles entschieden hat. Das geht dem Ende entgegen.“

George Barros, Russland-Experte am Institut für Kriegsstudien in Washington, das die Lage im Ukraine-Krieg täglich analysiert, ist sich jedoch nicht so sicher über das Ende von Putin. „Ich denke, Putin wird das überleben“, sagt Barros. „Er wird den Krieg weiterführen.“ Gleichzeitig betont er, dass dies Putins schwächster Moment in letzter Zeit sei. „Putin ist sehr mit der Stabilität seines Regimes beschäftigt. Das ist gut für die Ukraine. Umso mehr Ressourcen, Kraft und Zeit Putin und sein innerer Zirkel für die eigene Stabilität aufbringen müssen, umso weniger können sie sich mit der Frage beschäftigen, wie sie die ukrainische Gegenoffensive zurückschlagen.“

Barros glaubt, dass es in der russischen Militärführung mehrere Kommandeure gibt, die ursprünglich Sympathien für Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hatten: „Ich bin sicher, dass sie im Kreml im Moment sehr misstrauisch sind, welchen Kommandeuren sie trauen können und welchen nicht. Dabei haben sie nicht mehr viele fähige Kommandeure, die den Krieg weiterführen können. Das kommt der Ukraine zugute.“

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