Die Ukraine ist seit Juni des vergangenen Jahres EU-Beitrittskandidat. Der ukrainische Vizeaußenminister Andrij Melnyk hofft, dass die Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr stattfinden.
Melnyk hofft hierbei auch auf die Unterstützung des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz. Zum Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte der Politiker: „Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber es ist erreichbar. Deutschland soll dabei eine sehr wichtige, vielleicht die entscheidende Rolle spielen.“ Im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg will der Vizeaußenminister die Beitrittsverhandlungen seines Landes in die Europäische Union mit Hilfe der Bundesregierung beschleunigen. Die Aufnahmeverfahren dauern im Normalfall mehrere Jahre. Melnyk sagte im Hinblick auf die für einen EU-Beitritt notwendigen Reformen: „Wir machen unsere Hausaufgaben sehr fleißig. Die Deutschen und die Europäer wissen, dass wir das ernst nehmen, dass wir das nicht nur quasi als Formsache abhaken möchten, sondern dass wir uns ordentlich vorbereiten, ungeachtet des Krieges.“
EU-Beitritt der Ukraine auch im Sinne des Westens
„Wir wollen auch den deutschen Freunden zeigen, dass diese beiden Mitgliedschaften in ihrem ureigensten Interesse sind. Wir haben leider noch nicht geschafft, den Menschen in Deutschland klarzumachen, dass unsere EU-Mitgliedschaft diese Gemeinschaft nur stärker machen und ihren Wohlstand für die Zukunft sichern wird“, gab Melnyk an. Die Ukraine strebt eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union sowie der Nato an und möchte diese so schnell wie möglich erreichen.
Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Andrij Melnyk (35277253352), CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)
