Ehemalige Wagner-Söldner nun unter russischem Kommando? Enthüllungen zeigen brisante Einsatzdetails in Awdijiwka.
Ehemalige Angehörige der Wagner-Gruppe, einer privaten russischen Militärfirma, scheinen nun in Awdijiwka zu kämpfen und dem russischen Verteidigungsministerium unterstellt zu sein. Das meldet die US-Denkfabrik „ISW“ in ihrem jüngsten Bericht. Ein russischer Militärkorrespondent teilte am 25. Oktober ein Interview mit dem Kommandeur des Sondergarde-Bataillons „Arbat“, das in Awdijiwka stationiert sei. Dieser Kommandeur habe behauptet, ein Großteil des Arbat-Bataillons bestehe aus ehemaligen Mitgliedern der Wagner-Gruppe.
Es werde weiterhin betont, dass Awdijiwka die Hauptoperationsrichtung des Arbat-Bataillons sei, da es zur „Dikaya-Division des Donbass“ und der „Pjatnaschka“-Brigade gehöre. Letztere sei, laut dem ISW, eine Formation der Volksrepublik Donezk und für die Verteidigung der Stadt Donezk verantwortlich.
Wagner-Einheit schickt Drohnenführer an verschiedene Fronten
Interessanterweise habe der Kommandeur auch darauf hingewiesen, dass die Wagner-bezogene Einheit, wenn nötig, Drohnenführer und Spezialisten für elektronische Kriegsführung zu anderen Frontabschnitten schicke. Es werde vermutet, dass das Arbat-Bataillon, nach Angaben des ISW, nach dem mutmaßlichen Tod des Wagner-Finanziers Jewgeni Prigoschin direkt Verträge mit dem russischen Verteidigungsministerium abgeschlossen habe.
Ukrainer bestätigen Einsatz der Wagner-Gruppe
Ukrainische Beobachter bestätigten am 25. Oktober ebenfalls, dass Überreste der Wagner-Gruppe nahe Awdijiwka im Einsatz seien. Frühere Quellen aus der Ukraine und Russland hätten bereits berichtet, dass kleine Gruppen ehemaliger Wagner-Mitarbeiter, eventuell unter russischer Kontrolle, in der Umgebung von Bachmut stationiert seien.
Während die genaue Rolle ehemaliger Wagner-Mitarbeiter bei russischen Offensiven gegen Awdijiwka noch unklar bleibt, deutete der Kommandeur des Arbat-Bataillons an, dass die aktuelle Position seiner Einheit aufgrund hoher Personalverluste „gut, aber nicht großartig“ sei. Ukrainische Militärbeobachter zeigen sich besorgt über die anhaltenden russischen Aktivitäten in Richtung Awdijiwka.
Bild: Ministry of Defense of Ukraine, Peredova on the outskirts of Avdiivka (27449297261), CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons (keine Änderungen vorgenommen)
