Bild: UlPravda TV, Yevgeny Prigozhin (13-06-2023), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons, (Bildgröße verändert)

Unsicherheit um Wagner-Deal: Putin lässt Söldner frei agieren. Diese überraschende Freiheit könnte tiefgreifende Auswirkungen auf das politische Gefüge haben.

Laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) bleibt die Lage der Vereinbarung zwischen dem russischen Führer Wladimir Putin und dem Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, ungewiss. Es scheint, dass Putin Wagner und Prigoschin nach wie vor in Russland agieren lässt, wobei rund 25.000 Wagner-Kämpfer ihre Bewegungsfreiheit innerhalb Russlands behalten, so das ISW.

Das ISW spekuliert, dass Putin den Söldnern der Wagner-Gruppe diese Freiheiten aus einer Kombination von „beachtlichem Vertrauen in ihre wiedererlangte Loyalität, aus Verzweiflung, so viele wie möglich für sich zu gewinnen, oder aus Unfähigkeit, gegen sie vorzugehen“, gewährt habe. Trotz der Unklarheit über die vollen Auswirkungen des Aufstands der Wagner-Gruppe, profitiere die Ukraine bereits davon und könnte weiterhin davon profitieren, wie das ISW hervorhebt.

Wagner-Söldner aktuell nicht im Einsatz

Die Berichte des ISW legen nahe, dass die Behandlung der Wagner-Gruppe durch Putin möglicherweise dazu führt, dass die Gruppe während der aktuellen ukrainischen Gegenoffensive nicht in der Ukraine kämpft. Dies könnte die generelle Fähigkeit Russlands beeinträchtigen, in der Ukraine Krieg zu führen, insbesondere in Bezug auf die russischen Stellungen in und um Bachmut.

Das ISW lässt weiterhin verlauten, dass als Konsequenz des Aufstands die russische Militärführung erwägt, den Verteidigungsminister Sergej Schoigu abzulösen. Dies zeigt, dass die Folgen des Aufstands immer noch auf allen Ebenen der russischen Führung spürbar sind.

Die Wagner-Gruppe habe ihre Truppen im Nahen Osten und in Afrika rotieren lassen, was laut ISW als Vorbereitung auf die Verlegung aller Wagner-Operationen zu drei neuen Stützpunkten in Belarus im August 2023 dienen könnte. Der weißrussische Führer Alexander Lukaschenko habe am 6. Juli erklärt, Prigoschin sei nach Russland zurückgekehrt, habe jedoch hinzugefügt, sein vorheriges Angebot an die Wagner-Söldner, nach Weißrussland zu kommen, bestünde weiterhin.

Weitere Nachrichten:

Bild: UlPravda TV, Yevgeny Prigozhin (13-06-2023), CC BY 3.0, via Wikimedia Commons, (Bildgröße verändert)