Bild: President.gov.ua, Working trip of the President of Ukraine to the Kyiv region 05, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Um ihr Versprechen, Munitionslieferungen an die Ukraine zu erfüllen, setzt die EU verschiedene Maßnahmen ein, darunter langfristige Lieferverträge, Förderprogramme für Munitionshersteller und eine Erhöhung der Mittel für den Europäischen Friedensfonds.

Die Europäische Union plant, bis Anfang des nächsten Jahres der Ukraine eine Million Geschosse zur Verfügung zu stellen, wie tagesschau.de berichtete. Diese Initiative wurde im März vom estnischen Verteidigungsminister Hanno Pevkur angestoßen. Die Ukraine benötigt insbesondere Granaten im Kaliber von 155 Millimetern sowie Flugabwehrraketen für moderne Waffensysteme, die von NATO-Staaten geliefert wurden. Dadurch soll das angegriffene Land in der Lage sein, sich gegen die russische Armee zu verteidigen und seine Gegenoffensive zur Befreiung der besetzten Gebiete fortzusetzen. „Es wäre schön, wenn wir dafür mehr Munition zur Verfügung hätten, am besten 90.000 oder 100.000 Schuss pro Monat“, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow.

„Mehr und schneller“

Seit geraumer Zeit übersteigt der Munitionsverbrauch der ukrainischen Streitkräfte deutlich die Produktionskapazitäten Europas. Die europäische Rüstungsindustrie hat in den letzten Jahren etwa 300.000 Artillerie-Granaten pro Jahr hergestellt. Dieser Betrag ist bei der zugesagten Million nicht ausreichend. „Die Zeit drängt. Wir müssen mehr liefern und schneller sein“, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Um den kurzfristigen Nachschub sicherzustellen, liefern die EU-Mitgliedstaaten Munition aus ihren eigenen Beständen, die jedoch allmählich zur Neige gehen und wieder aufgefüllt werden müssen, insbesondere in Bezug auf die gängigsten Kaliber. Für diesen Zweck steht eine Milliarde Euro aus dem europäischen Friedensfonds zur Verfügung. Die EU beabsichtigt, mit einer weiteren Milliarde den gemeinsamen Munitionseinkauf für die Ukraine zu fördern, entweder über die Europäische Verteidigungsagentur oder – wie von der deutschen Regierung praktiziert – über nationale Vereinbarungen mit den Herstellern, da dies Geld und Zeit spart. Experten des Europäischen Auswärtigen Dienstes verzeichnen mittlerweile erhebliche Fortschritte: Bereits über 220.000 Granaten aus eigenen Beständen und 2.100 Raketen für Flugabwehrsysteme wie Patriot oder Iris-T wurden der Ukraine zur Verfügung gestellt.

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