Bild: Kremlin.ru, Vladimir Putin (2022-12-14), CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Abgehörte Gespräche zeigen tiefe Unzufriedenheit unter Russen. Erinnert sich Russland an bessere Zeiten vor Putin?

Nach Berichten der Kyiv Post teilen Russen in einem abgehörten Telefongespräch ihre Bedenken bezüglich der aktuellen politischen Lage Russlands unter Putin. Ein Sprecher erinnert sich an eine „goldene Zeit“ vor Putins Ära und kritisiert, dass das soziale Gefüge im Land sich drastisch verändert habe. Er zeichnet ein düsteres Bild von der Zukunft, sollten die derzeitigen Machthaber weiterhin das Land regieren.

Laut diesem Gespräch, welches von der Kyiv Post zitiert wird, sprechen die Russen über weit verbreitete Diskussionen an ihren Arbeitsplätzen, die sich um mögliche Aufstände gegen den Kreml drehen. Ein weiterer Punkt in ihrer Unterhaltung betrifft den gescheiterten Aufstand der Wagner Söldnergruppe im Sommer, bei dem der Anführer Jewgeni Prigoschin fast die Hauptstadt erreicht hätte.

Deal mit Prigoschin bleibt ein heißes Thema

Die Männer beziehen sich in ihrer Unterhaltung auch auf einen Deal, der den Aufstand beendete. Hierbei sei Putin eilig vorgegangen und habe Wehrpflichtige in die Nähe von Moskau gebracht und Studenten bewaffnet, um möglichen Aufständen entgegenzutreten. Die Kyiv Post berichtet, dass trotz dieses aufrührerischen Gesprächs, das einen Einblick in die allgemeine Unzufriedenheit der russischen Bevölkerung geben könnte, bisher kaum öffentliche Proteste gegen Putins Regierung oder den Krieg in der Ukraine stattgefunden haben. Es gab im vergangenen September Proteste, die jedoch hauptsächlich aufgrund neuer Wehrpflichtgesetze ausbrachen und nicht direkt mit dem Krieg in der Ukraine in Verbindung standen.

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