Trotz niedriger Kundenzufriedenheit und mangelnder Pünktlichkeit soll der Vorstand der Deutschen Bahn Boni in Millionenhöhe erhalten. Das und mehr lesen Sie im heutigen Nachrichtenüberblick vom 11. Dezember 2023.
Bahnchefs erhalten Millionen
70 Prozent – das war das selbsternannte Pünktlichkeitsziel der Deutschen Bahn im Fernverkehr zu Jahresbeginn. Nach den ersten 10 Monaten lag der Wert nur bei 65 Prozent. Gleichzeitig sollen Bahnchefs nach Recherchen von NDR, WDR und SZ nun Boni nachgezahlt bekommen. Wie passt das zusammen?
Konkret geht es um knapp fünf Millionen Euro – Vergütungen, die noch aus dem Jahr 2022 stammen. Diese waren zwischenzeitlich zurückgestellt worden. Grund waren gesetzliche Regelungen zur Strompreisbremse, welche regelten, dass ein Unternehmen keine Boni auszahlen darf, solange es die Preisbremse als staatliche Unterstützung in Anspruch nimmt. Die Strompreisbremse endet allerdings mit Ende des Jahres 2023. Nun können damit auch zurückgestellte Boni aus dem Jahr 2022 gezahlt werden.
Grundsätzlich erhält der Vorstand der Bahn ein Grundgehalt von rund vier Millionen Euro. Hinzukommen aber leistungsabhängige Boni. Nach Recherchen von NDR, WDR und SZ sind das allein 1,3 Millionen Euro für den Vorstandsvorsitzenden Richard Lutz – davon rund 384.000 Euro, weil die Bahn sich für 2022 besonders zufriedene Mitarbeiter und einen höheren Anteil an weiblichen Führungskräften bescheinigt. Außerdem sollen Konzernchefs hinsichtlich des finanziellen Ergebnisses der Bahn sogar einen doppelten Bonus erhalten, weil dieser besser ausgefallen ist als zunächst angenommen. Genauere Angaben sind unter anderen unter tagesschau.de zu finden.
Deutsche Wirtschaftsverbände: AfD kein konstruktiver Verbündeter
Die AfD befindet sich im Höhenflug, wenn es um Umfragen geht. Stand jetzt wäre sie in Deutschland die zweitgrößte politische Macht hinter der Union. Nach einer Umfrage des Institutes der deutschen Wirtschaft in Köln, bei der mehr als 100 Verbandsgeschäftsführer teilnahmen, wird die AfD eher skeptisch gesehen. „Tatsächlich wird in der Befragung, die wir gemacht haben, die AfD nicht als konstruktive politische Kraft beurteilt. Ganz und gar nicht. Sondern da gibt es ausnehmend negative Stimmen. Tatsächlich gibt es kaum Verbände, die in irgendeiner Art und Weise Verbindungen zur AfD haben. Sie wird nicht als ein konstruktiver Verbündeter angesehen“, so Knut Bergmann vom Institut. Mehr zu diesem Thema gibt es unter anderem beim MDR.
Selenskyj trifft Ungarns Premier Orban
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den ungarischen Premier Viktor Orban getroffen. Dieser hatte zuvor die Hoffnungen der Ukraine auf einen EU-Beitritt eingedämmt und damit gedroht, Aufnahmegespräche zu blockieren. Bei dem Treffen am Rande eines Besuchs in Amerika gab Orban Selenskyj zu verstehen, dass die EU-Mitglieder in Sachen Ukraine-Beitritt „kontinuierlich verhandeln“ würden. Selenskyj gab in seiner abendlichen Videoansprache an, dass er „so offen wie möglich“ mit Orban über die europäischen Angelegenheiten der Ukraine gesprochen habe. Den entsprechenden Artikel gibt es unter anderem hier.
Mehr als 22.000 Ziele in Gaza seit Kriegsbeginn angegriffen
Nach eigenen Angaben hat das israelische Militär seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor rund zwei Monaten schon mehr als 22.000 Ziele angegriffen. Weiter teilt die israelische Armee mit, dass mehrere Kommandanten von nördlichen Hamas-Brigaden, getötet worden sein. Die Armee veröffentlichte die Namen der „eliminierten Männer“. Mehr gibt es zu diesem Thema unter anderem hier zu lesen.
DFB-Pokal: Spitzenspiel im Viertelfinale
Die Viertelfinals des DFB-Pokals sind ausgelost. Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen trifft auf die Überraschungsmannschaft des VfB Stuttgart. Bayern-Schreck 1. FC Saarbrücken bekommt es als einziger verbliebener Drittligaverein mit Gladbach zu tun, außerdem treffen Hertha BSC und der 1. FC Kaiserslautern aufeinander. Komplettiert wird das Viertelfinale durch die Begegnung FC St. Pauli gegen Fortuna Düsseldorf.
Bild: President.gov.ua, Meeting of the President of Ukraine with the President of the State of Israel 7, CC-BY-4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße verändert)
