Bild: Mil.ru, 2023 Moscow Victory Day Parade 43, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

Meduza deckt auf: Kreml verbietet Berichte über Verbrechen heimkehrender Kriegsveteranen. Diese könnten der russischen Bevölkerung Angst machen, befürchtet man im Kreml.

Die unabhängige russische Medienplattform Meduza, die kritisch aus dem Ausland über Putins Krieg gegen die Ukraine berichtet, hat enthüllt, dass der Kreml eine Anweisung an seine staatlich kontrollierten und kremlfreundlichen Medien herausgegeben hat. Diese Medien sollen demzufolge nicht über Verbrechen ehemaliger Kämpfer berichten, die aus dem Krieg in der Ukraine zurückgekehrt sind. Dies betrifft vor allem Söldner und ehemalige Straftäter, die im Gegenzug für ihren Kriegseinsatz amnestiert wurden.

Kreml verbietet Berichte über Verbrechen von Heimkehrern

Laut den Quellen von Meduza sei dies die erste offizielle Weisung des Kremls dieser Art an seine Propagandamedien. Vor dieser Anweisung hatten einige regierungsnahe Medien wie Lenta.ru über solche Vorfälle berichtet. Ein Artikel schilderte beispielsweise einen ehemaligen Wagner-Kämpfer, der nach seiner Rückkehr aus einer militärischen Operation seine behinderte Großmutter wegen Geld ermordet haben soll.

Berichte über Heimkehrer könnten Russen Angst machen

Eine Quelle, die der Putin-Regierung nahesteht, teilte Meduza mit, dass solche Berichte die russische Bevölkerung verunsichern könnten. Sie sollten nicht den Eindruck bekommen, dass die heimkehrenden Kämpfer potenzielle Kriminelle seien. Daher wurde diese Richtlinie erlassen. Einige „patriotische Journalisten“ hätten, so die Quelle gegenüber Meduza, bereits von sich aus solche Berichte als unangemessen betrachtet. Als Beispiele wurden die Zeitungen „Komsomolskaja Prawda“ und „Moskowski Komsomolez“ genannt. Beide Blätter berichteten positiv über die Kämpfer, ohne jedoch deren eventuelle Verbrechen zu thematisieren.

Heimkehrer sollen positiv dargestellt werden

Abschließend berichtete Meduza, dass der Kreml offenbar den Wunsch habe, die heimkehrenden Kämpfer in einem positiven Licht darzustellen und sie als „höfliche, einfühlsame und fürsorgliche Menschen“ zu präsentieren.

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