Tobias Kleinschmidt, CC BY 3.0 DE , via Wikimedia Commons

Joachim Gauck, der elfte Bundespräsident Deutschlands, war in der gestrigen Sendung von Markus Lanz zu Gast. Dort war vor allem der Aufschwung der Alternative für Deutschland ein Thema.

Gauck erklärte laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zu Beginn der Sendung, er hätte seit seinem Amtsantritt 2007 etwas dazugelernt. Er gibt an, er hätte mit seinen 83 Jahren jetzt das Wissen, dass „in jedem Land eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung so gestrickt ist, dass sie stärker Führung sucht und nicht so sehr eigene Mitwirkung und Mitbestimmung.“ Zudem gibt der ehemalige Bundespräsident an, dass eine „längere Auseinandersetzung gerade mit Rechtspopulisten“ notwendig sei. Gauck führte weiter aus, dass es nicht reiche, nur „auf die Ostdeutschen“ zu blicken. Er forderte stattdessen „diese Gefühle von Fremdheit gegenüber einer Moderne, die sich zu viel und zu schnell wandelt, als eine ganz enorme Herausforderung für fortschrittliche Politik zu sehen“.

Gauck sieht gute Gründe, die AfD zu bekämpfen

Gauck glaubt nicht daran, dass die AfD eine ernsthafte Bedrohung für die Demokratie in Deutschland darstellen wird. „Diese Typen kommen bei uns nie an die Macht in Deutschland.“ Er führte weiter aus: „Deutschland ist doppelt geimpft. Wir hatten eine braune Diktatur, eine rote und eine weitere wollen wir nicht.“ Auch zum Wahlprogramm der Partei hatte der ehemalige Bundespräsident eine klare Meinung: „Die haben zu wenig anzubieten. Die haben ein Programm für die Unzufriedenen, für die Heimatlosen.“ Abschließend sagte Gauck: „Wir haben viele gute Gründe, die AfD zu bekämpfen, (…) aber wir dürfen uns auch nicht einreden, dass alle, die diese Partei wählen, den Führer wieder haben wollen.“

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