Bild: Vojska Srbije, Vucevic vucic mojsilovic granit 2023, CC BY 3.0 RS, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)

Spannungen am Siedepunkt: Der Kosovo meldet eine alarmierende Truppenbewegung Serbiens und schlägt Alarm.

Die angespannte Lage im Kosovo verschärft sich zunehmend, wie FOCUS online berichtet. In einer Mitteilung der Regierung des Kosovo vom Samstag wird angegeben, dass serbische Militäreinheiten sich in Richtung des Kosovo bewegen würden – konkret „aus drei verschiedenen Richtungen“. Die Bewegungen, die von der Zweiten, Dritten und Vierten Brigade der serbischen Armee aus verschiedenen Regionen Serbiens getätigt werden, würden, laut der kosovarischen Regierung, „einer möglichen militärischen Aggression gegen die Republik Kosovo“ dienen.

Serbien positioniert schwere Artillerie: 48 Operationsbasen bedrohlich aktiv

Laut Informationen, die FOCUS online mitteilt, seien am Freitag Militär und Polizei Serbiens in 48 Operationsbasen entlang der Grenze zum Kosovo positioniert worden, dabei sei schwere Artillerie, einschließlich Flugabwehrsystemen, in Stellung gebracht worden. Die kosovarische Regierung betont, dass sie „entschlossener denn je“ sei, die territoriale Integrität des Landes zu schützen und sei dabei in Abstimmung mit internationalen Partnern.

Das Auswärtige Amt in Berlin appellierte, so FOCUS online, an die serbische Regierung zur Deeskalation. Über die Social-Media-Plattform X wurde gefordert, dass Serbien „unverzüglich Truppen an der Grenze reduziert“. Zudem betont das Amt die Wichtigkeit, dass der politische Prozess zwischen den beiden Ländern „dringend“ fortgesetzt werden müsse, und erklärt, in „intensivem Kontakt“ mit allen beteiligten Seiten zu stehen.

Radoicic gesteht Angriff, Pristina zweifelt an Einzeltäter-Theorie

Weiterhin hebt der Bericht von FOCUS online hervor, dass es bereits am vergangenen Sonntag zu einem Zwischenfall gekommen sei: Ein 30-köpfiger, stark bewaffneter serbischer Kommandotrupp habe im Nordkosovo kosovarische Polizisten angegriffen, wobei Todesopfer auf beiden Seiten zu beklagen waren. Der kosovo-serbische Politiker und Geschäftsmann Milan Radoicic gestand den Überfall, behauptet jedoch, eigenständig gehandelt zu haben – eine Darstellung, die von der Regierung in Pristina angezweifelt wird.

Diese Entwicklungen erfolgen vor dem Hintergrund eines seit Langem andauernden Konflikts zwischen Serbien und dem Kosovo, wobei letzteres seine Unabhängigkeit von Ersterem im Jahr 2008 erklärte – eine Unabhängigkeit, die von Serbien bis heute nicht anerkannt wird.

Serbien wird die Grenze nicht passieren

Der serbische Präsident Aleksandar Vučić äußerte sich in der Financial Times, er plane nicht, der Armee den Befehl zu geben, die administrativen Übergänge zum Kosovo zu passieren, und fügte an, dass er die serbischen Streitkräfte aus dieser Region zurückziehen wolle, denn, wie er betonte, wäre eine Eskalation des Konflikts in diesem Moment kontraproduktiv im Hinblick auf Serbiens Bestreben, der Europäischen Union beizutreten.

Bild: Vojska Srbije, Vucevic vucic mojsilovic granit 2023, CC BY 3.0 RS, via Wikimedia Commons, (keine Änderungen vorgenommen)